05.05.15 | Kultur Schiffswracks, Schatzsucher und Archäologen in Indonesien
Vortrag der Archäologin Mai Lin Tjoa-Bonatz zur Ausstellung ¿Versunkene Schiffe¿
Dr. Mai Lin Tjoa-Bonatz.
Foto: Privat
Pressemeldungen über Raubgrabungen, phantastische Preise auf Auktionen und die Plünderung von Schiffswracks haben auch in Indonesien eine aktuelle Debatte über den Umgang mit diesen Fundstätten angeregt. Seit 1989 hat das Land auf Bergungsfirmen vertraut, die einen Teil der gehobenen Schiffsfunde vermarkten durften. Einige dieser Grabungsunternehmen stammen aus Deutschland. Mittlerweile gibt es Stimmen, die sich gegen diese Praxis wenden und dafür plädieren, das Kulturgut im Land zu behalten. Aktuelle Fallbeispiele von Java und Sumatra beleuchten die Interessenskonflikte in Indonesien und auf internationaler Ebene.
Der Vortrag findet im Rahmenprogramm der Ausstellung ¿Versunkene Schiffe. Abenteuer Unterwasserrchäologie¿ statt, in der Stücke gezeigt werden, die der Schatztaucher Mike Hatcher aus dem Wrack der chinesischen Dschunke ¿Tek Sing¿ geborgen hat. Das Schiff ist 1822 vor Sumatra untergegangen. Vor kurzem fanden an der Fundstelle neue Untersuchungen statt. Tjoa-Bonatz zeigt in ihrem Vortrag aktuelle Fotos, die verdeutlichen, in welches Schlachtfeld sich dieses Wrack durch die hastige Plünderungsaktion von Hatcher verwandelt hat.
Tjoa-Bonatz hat Kunstgeschichte, Südostasienwissenschaften und Archäologie studiert und war an archäologischen Forschungsprojekten in Indonesien, Singapur und Syrien beteiligt. Sie hat Lehraufträge an der Freien Universität Berlin sowie den Universitäten in Hamburg und Frankfurt wahrgenommen.
Der Eintritt zu diesem Vortragsabend ist frei.
Beschlagnahmte Porzellanladung aus einem indonesischen Schiffswrack.
Foto: Privat
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