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29.04.15 | Jugend und Schule Früher Druck und Alltags-Doping ¿ LWL-Direktor warnt vor Suchtgefahren

Bund unterstützt neues LWL-Hilfekonzept für junge Crystal-Meth-Konsumenten

LWL-Direktor Matthias Löb.<br>Foto: LWL

LWL-Direktor Matthias Löb.
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Münster (lwl). Schon Siebenjährige können den Begriff ¿Stress` mit eigenen Worten eindringlich beschreiben. Ein Viertel von Ihnen fühlt sich ¿oft` oder sogar ¿sehr oft` gestresst. Auf diesen alarmierenden Befund einer aktuellen Studie hat am Mittwoch (29.4.15) in Münster Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), aufmerksam gemacht. Vor mehr als 200 Teilnehmern des 8. NRW-Kooperationstages ¿Sucht und Drogen ¿ (Über)Leben auf der Überholspur¿ kritisierte Löb den ¿enormen Druck auf Jugendliche von heute¿. Er führe bei vielen jungen Menschen zu der Wahrnehmung, ¿dass der Wert eines Menschen in erster Linie an seiner Leistungsfähigkeit gemessen wird¿, so Löb.

Als ¿erschreckend¿ bezeichnete der LWL-Direktor, dass laut der ¿Crystal-Meth-Studie` von Hamburger Suchtforschern die gefährliche synthetische Amphetamin-Droge bereits in der Schule und am Arbeitsplatz eingenommen werde, um kurzfristig die Leistungsfähigkeit zu steigern. Löb kündigte an, das bewährte Hilfe- und Frühinterventionsprogramm ¿FreD¿ der LWL-Koordinationsstelle Sucht für junge, erstmals auffällig gewordene Drogennutzer von Cannabis- auf Crystal-Meth-Konsumenten auszuweiten. Dessen Weiterentwicklung werde mit Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums noch im kommenden Monat starten. Die LWL-Koordinationsstelle ist Mitausrichter des alle zwei Jahre stattfindenden Kooperationstages ¿Sucht und Drogen¿.

¿Doping am Arbeitsplatz¿ praktizierten ¿vor allem Beschäftigte mit einfachen Tätigkeiten oder unsicheren Jobs¿, zitierte Löb aus dem kürzlich vorgestellten DAK-Gesundheitsreport. Bei vermutlich hoher Dunkelziffer steige die Zahl der Arbeitnehmer, die mit Hilfe verschreibungspflichtiger Medikamente mehr Leistungsfähigkeit oder Stressabbau suchen. In den vergangenen sechs Jahren sei in Deutschland deren Anteil unter den Beschäftigten von 4,7 auf 6,7 Prozent gestiegen, sagte Löb. Inzwischen betreffe ¿das ernst zu nehmende Thema¿ knapp drei Millionen Menschen hierzulande.

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