20.04.15 | Kultur Schwarzer Raucher aus Tiefsee im LWL-Museum für Naturkunde zu sehen
Neue Sonderausstellung setzt Lebensraum in Originalgröße in Szene
Ein sogenannter schwarzer Raucher, ein besonderer Lebensraum der Tiefsee, ist ab dem 22. Mai im LWL-Museum für Naturkunde zu sehen.
Foto: LWL/Fialla
Die LWL-Präparatoren, Tandra Fairbanks-Freund, Svenja Hold und Michael Ludorf haben den Schwarzen Raucher direkt im Ausstellungsraum angefertigt. Seit November vergangenen Jahres haben die drei Fachleute kontinuierlich an der Vollendung des Modells gearbeitet, das einen Durchmesser von drei Metern hat und rund vier Meter hoch ist. Als Vorlage für das Modell dienten ihnen das Foto eines Schwarzen Rauchers im Pazifischen Ozean sowie Bilder unzähliger Tiere, wie Tiefseekrabben, Röhrenwürmer, Oktopusse und Garnelen.
¿Anhand der Vorlagen haben wir entschieden, mit welchen Materialien wir den Schwarzen Raucher nachbauen¿, erklärt Präparatorin Svenja Hold und ergänzt: ¿Zunächst haben wir ein Holzgerüst gebaut und es mit Kaninchendraht umwickelt.¿ Im Anschluss tränkten die Präparatoren Streifen von Jutesäcken mit Gips und fertigten so die Oberfläche des Rauchers an. Um die raue Oberflächenstruktur des Modells nachzubilden, wurde in einem zweiten Schritt weiterer Gips mit Styroporkugeln vermischt, aufgetragen und anschließend bemalt.
¿Besonders aufwändig war die Anfertigung der Tiere, etwa der Röhrenwürmer und Muscheln, da sie normalerweise zu Tausenden auf dem Schwarzen Raucher vorkommen¿, betont Fairbanks-Freund. ¿Für die Herstellung der Tiere machten wir daher Abgüsse anhand von Silikonformen an und konnten sie so zumindest in großer Zahl nachbilden.¿ Eine Herausforderung bestand für die Präparatoren darin, in vier Meter Höhe auf Leitern und Hubwagen zu arbeiten.
Hintergrund zur Ausstellung
Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster zeigt vom 22. Mai 2015 bis zum 10. April 2016 die Sonderausstellung ¿Leben in der Dunkelheit¿. Auf 1.200 Quadratmetern lernen Besucher die Vielfalt und die Fähigkeiten von Lebewesen kennen, die sich an ein Leben ohne Licht angepasst haben. Wichtigstes Thema der Ausstellung ist die Orientierung in und Anpassung an Dunkelheit und Lichtmangel.
Die Ausstellung ist dank Brailleschrift, einem speziellem Audioguide, einem Hörbuch und Tastmodellen für Menschen mit Sehbehinderung genauso geeignet wie für hörbehinderte Menschen, die an den Riech- und Mitmachstationen die Höhlen, den Boden, die Tiefsee und die Nacht erschließen können. Begleitend zur Ausstellung wird ein breites Spektrum an museumspädagogischen Programmen für Kinder und Jugendliche angeboten. Abgerundet wird das Angebot durch Führungen für Erwachsene oder Literarische Rundgänge durch die Ausstellung.
LWL-Museum für Naturkunde
Sentruper Str. 285
48161 Münster
Weitere Infos unter Telefon: 0251 591 6050
(Servicezeiten: Mo-Fr 8.30-12.30 Uhr, Mo-Do 14-15.30 Uhr).
Die Präparatoren fertigten mit Gips die Oberfläche des Rauchers an.
Foto: LWL/Steinweg
Die auf einem Schwarzen Raucher vorkommenden Lebewesen wurden zu hunderten in Originalgröße hergestellt und von den Präparatoren, hier Svenja Hold, einzeln angebracht.
Foto: LWL/Steinweg
Am Ende des Ausbaus folgte noch der Feinschliff und das Bemalen der von allen Seiten sichtbaren ¿Schornsteine¿ des Rauchers.
Foto: LWL/Steinweg
Die Präparatoren des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hier Tandra Fairbanks-Freund (vorne) und Michael Ludorf, mussten zum Teil mit Hebebühne arbeiten um in vier Meter Höhe die ¿Schornsteine¿ des Rauchers erstellen zu können.
Foto: LWL/Steinweg
Der Schwarze Raucher wurde direkt vor Ort im Ausstellungsbereich ¿Tiefsee¿ erstellt. Zum Teil musste mit Hebeelementen gearbeitet werden.
Foto: LWL/Fialla
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
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Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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