19.01.15 | Kultur LWL-Volkskundler verabschieden langjährige Vorsitzende Ruth-Elisabeth Mohrmann ¿ ¿Neue Themen haben aufhorchen lassen¿
Die Vorsitzende der Volkskundlichen Kommission beim LWL Prof. Dr. Ruth-Elisabeth Mohrmann (m.) wurde von ihrer Nachfolgerin Prof. Dr. Elisabeth Timm (v.l.), Geschäftsführerin Christiane Cantauw, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale und ihrem Stellvertreter Prof. Dr. Uwe Meiners verabschiedet.
Foto: LWL
¿Ruth Mohrmann ist es in einzigartiger Weise gelungen, die über 60 ehrenamtlich tätigen Wissenschaftler der Kommission zu einem Netzwerk zu verschweißen, das die volkskundliche Arbeit in der Fläche vorangetrieben und bekannt gemacht hat¿, betonte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale in ihrem Grußwort.
Prof. Dr. Wolfgang Kaschuba, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, hob in seinem Festvortrag vor allem die Mischung aus Tradition und Moderne hervor, für die die Volkskunde in Münster stehe. Auch der zweite Vorsitzende der LWL-Kommission, Prof. Dr. Uwe Meines, Leiter des Freilichtmuseums in Cloppenburg, betonte, ¿welch wertvolle Arbeit¿ unter dem Vorsitz von Mohrmann in der Kommission geleistet wurde: ¿In der Volkskundlichen Kommission werden Fotografien, Texte und Lieder, die aus den vergangenen Jahrhunderten überliefert wurden, wie Schätze gehütet und für kommende Generationen aufbewahrt. Auf der anderen Seite werden aber auch immer wieder neue, aktuelle Themen aufgegriffen, die aufhorchen lassen.¿
Unfallkreuze am Straßenrand, die Umnutzung von Kirchengebäuden, der demografische Wandel, Formen der Spiritualität in der Gegenwart oder das große Umfrageprojekt mit dem Titel ¿Mein 18. November¿ gehörten zu den aktuellen Themen. ¿Wir haben uns nicht gescheut, auch aktuelle politische Diskussionen aufzugreifen¿, so Mohrmann. ¿Insgesamt hat uns das sehr viel Achtung auch von denen eingebracht, die solche Themen nicht bei der Volkskunde erwartet haben¿, so die Volkskundlerin aus Altenberge (Kreis Steinfurt) weiter.
¿Die vergangen zwei Jahrzehnte waren für die Positionierung der Volkskunde in Westfalen bedeutend. Gerade im punkto Digitalisierung hatte die Volkskundliche Kommission in den 1990er Jahren auf jeden Fall eine Vorreiterrolle, und nach wie vor ist sie thematisch-inhaltlich und technisch auf dem neuesten Stand¿, sagte Rüschoff-Thale. ¿Durch großzügige Drittmittelförderung ist es gelungen, ein digitales Archiv aufzubauen, das mit seinem breit gefächerten Angebot an Informationen auf jeden Fall einen Zugewinn für die Kulturlandschaft in Westfalen darstellt¿, so die LWL-Kulturdezernentin weiter.
Der Blick nach vorn machte den Abschied für Mohrmann ein wenig leichter: ¿Ich weiß die Volkskundliche Kommission bei meiner Nachfolgerin Prof. Dr. Elisabeth Timm in guten Händen. Sie wird und soll neue Impulse setzen und hat mit der erfolgreichen Einwerbung eines hochdotierten Drittmittelprojekts auch schon erste Erfolge zu verzeichnen. Ich wünsche ihr für ihre Arbeit viel Erfolg und das nötige Quäntchen Glück, ohne das es auch in der Wissenschaft nicht geht.¿
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