19.12.14 | Kultur LWL zeichnet Konventsgebäude in Borken als Denkmal des Monats aus
Franziskanerklöster sind selten komplett erhalten
Der LWL hat das ehemalige Franziskanerkloster in Borken-Gemen als Denkmal des Monats ausgezeichnet.
Foto: LWL
¿Die Gebäude zeigen anschaulich das Wirken der Gegenreformation im 18. Jahrhundert und dokumentieren die Bedeutung des Franziskanerordens bei der Rekatholisierung Westfalens¿, erklärt LWL-Denkmalpflegerin Gabriele Podschadli. ¿Komplett erhaltene Franziskanerklöster sind selten, da die meisten entweder im Krieg zerstört oder später stark verändert wurden. Deshalb haben das Kloster und die Kirche aus religionsgeschichtlicher und volkskundlicher Sicht eine große wissenschaftliche Bedeutung für Westfalen.¿ Mit ihrer zentralen Lage direkt am alten Hauptzugang der Burganlage habe das Kloster außerdem für Gemen eine große städtebauliche Bedeutung, so die LWL-Denkmalpflegerin weiter.
Nachdem das Kloster jahrelang teilweise leer gestanden hat, wollte die Kirchengemeinde die leer stehenden Räume im Obergeschoss als Büro nutzen. Die für die Planung nötigen bauhistorischen Untersuchungen und Untersuchungen der Farb- und Putzbefunde zeigten, dass die Originalsubstanz zum größten Teil erhalten ist.
Bei den anstehenden Sanierungsarbeiten profitierten die Eigentümer davon, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages 2007 einen zusätzlichen Fonds als Kulturinvestitionsprogramm beschlossen hatte. ¿Um die Fristen für den Mittelabruf einzuhalten, haben sich alle Beteiligten immer schnell den neu gewonnenen Erkenntnissen und Erfordernissen angepasst¿, lobt Podschadli.
Bisher wurden das Tragwerk des Daches restauriert und die Deckenbalken im Obergeschoss sowie auch die Außenwände des Klosters instand gesetzt. Dabei konnte die Dachkonstruktion und die Balkenlage des Obergeschosses erhalten werden. An der Fassade wurden die schadhaften Sandsteinflächen mit geringem Druck gewaschen und gebürstet, Ausbruchkanten wurden repariert. Die Fenstergewände haben einen Schutzanstrich aus Kalkschlämmen erhalten. Da eventuell ein Eigentümerwechsel bevorsteht, ist noch nicht klar, wie das Kloster künftig genutzt wird.
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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