12.12.14 | Der LWL Von Aberglaube über Menschen mit Behinderung im Mittelalter bis zu Kuzorra und Özil
LWL stellt Sonderausstellungen für das Jahr 2015 vor
Otto Piene, Geschichte des Feuers, 1968/71, LWL-Museum für Kunst und Kultur.
Foto: LWL/ Neander © VG Bild-Kunst, Bonn 2014
LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster
Nach der ersten großen Ausstellung ¿Das nackte Leben. Bacon, Freud, Hockney und andere. Malerei in London 1950¿80¿, die noch bis zum 22. Februar zu sehen ist, steht bei ¿Sag, was ist das für ein Tier? Grüffelo & Co.¿ ab 14. Februar die Kunstvermittlung im Mittelpunkt. Dabei geht es um die die Bilderwelten des Kinderbuch-Illustrators Axel Scheffler.
Das Buch ¿Der Grüffelo¿ ist längst ein Klassiker und hat sich seit 1999 weltweit über zehn Millionen Mal verkauft. Die Werke Schefflers werden in den kulturhistorischen Kontext der Kinderbuchillustration eingebettet. Weltberühmte Wesen wie Shrek! von William Steig oder auch Karlchen von Rotraut Susanne Berner sowie die Biester und Fabelwesen von Tomi Ungerer sind aus dem Kinderzimmer nicht mehr wegzudenken. Konzipiert ist die Ausstellung für Familien mit Kindern ab zwei Jahren. Neben einer interaktiven Zone für Kinder kommen dabei auch die Erwachsenen in den Genuss von mehr als 100 Originalen.
Die Ausstellung ¿Otto Piene. Licht¿ (ab 13.6.) zeigt frühe experimentelle Arbeiten der 1950er Jahre bis zu den letzten Lichtarbeiten vor seinem Tod 2014. Piene (1928¿2014), Mitbegründer der Künstlergruppe ZERO, gilt als einer der Pioniere der internationalen Lichtkunst. Die Ausstellung setzt den Fokus auf die Bedeutung des Lichtes in seinem Werk, angefangen von frühen Lichtarbeiten der 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts bis hin zu aktuellen Kunstwerken, die erstmals in der Öffentlichkeit gezeigt werden. Piene verband seit Jahrzehnten eine enge Beziehung zum LWL-Museum: Seine Lichtarbeit ¿Silberne Frequenz¿, die er für die Außenfassade des Anbaus von 1972 realisierte und für den Neubau weiterentwickelte, aber auch die Rauminstallation ¿Geschichte des Feuers¿ sind zwei bedeutende Arbeiten.
Die Ausstellung ¿Wilhelm Morgner und die Moderne. Van Gogh, Gauguin und der Blaue Reiter¿ (ab 14. 11.) präsentiert einen der großen westfälischen Maler im Kontext der europäischen Moderne. Morgner gehört zu den bedeutendsten expressionistischen Künstlern der westfälischen Moderne. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur nimmt seinen 125. Geburtstag 2016 und die Veröffentlichung des Werkverzeichnisses der Gemälde zum Anlass, diesem vielseitigen Künstler eine Ausstellung zu widmen, die nicht nur sein Werk, sondern auch die Einflüsse seiner Zeit sichtbar machen. In insgesamt sechs Themengruppen werden die Künstler gezeigt, die sein Schaffen angeregt haben. Dazu gehören unter anderem Max Liebermann, Vincent van Gogh, Franz Marc und Wassily Kandinsky. Neben den Gemälden zeugen seine Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken von dieser Entwicklung.
LWL-Museum für Naturkunde in Münster
Im Jahr 2015 zweigt das LWL-Museum für Naturkunde in Münster die Sonderausstellung Leben in der Dunkelheit, eine Eigenproduktion, die am 22. Mai beginnt. Die Ausstellung zeigt die Vielfalt und die Fähigkeiten von Lebewesen, die sich an ein Leben ohne Licht angepasst haben. Besucher erleben auf 1.200 Quadratmetern Meisterleistungen der Sinne und clevere Überlebensstrategien. Für Menschen ist ein Leben ohne Licht schwer denkbar, tatsächlich steckt aber sehr viel Leben in der Dunkelheit ¿ und es ist vermutlich sogar dort entstanden. Die Besucher können in der Ausstellung das Leben bei Nacht, in Höhlen, in der Tiefsee und im Boden erforschen. Vom Einzeller bis zum gigantischen Riesenkalmar ist alles dabei.
LWL-Museum für Archäologie in Herne
Bis zum 25. Januar ist noch die Sonderausstellung ¿Das weiße Gold der Kelten. Schätze aus dem Salz¿ im LWL-Museum für Archäologie in Herne zu sehen. Ab dem 30. April bis zum 1. November steht der ¿Aberglaube¿ dann im Mittelpunkt der nächsten Sonderausstellung. Vom 1. November an wird es dann bis ins Jahr 2016 hinein ¿tierisch¿: Die Ausstellung ¿Wildes Westfalen¿ stellt Fotos des NABU archäologischen Objekten des LWL-Museums gegenüber.
LWL-Römermuseum in Haltern am See (Kreis Recklinghausen)
Die Mitmach-Ausstellung ¿Hier baut Rom!¿ ist auch 2015 wieder als Sommerferienaktion zu sehen (ab dem 30.6.). An zehn verschiedenen Experimentier-Stationen gibt die Ausstellung Einblicke in römische Bautechnik: Von Flaschenzügen und Wasserleitungen über zu Fachwerkbau und Dacheindeckung bis hin zu Messinstrumenten und den Schriften des Vitruv ¿ Besucher können bauen wie die Römer.
Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn
Aktuelle Funde aus der Zeit der Religionskriege zeigt die Sonderausstellung ¿Weltgeschichte auf dem Tisch¿ vom 17.3. bis zum 28.6. im Foyer des Museums in der Kaiserpfalz. Vom 18.9. bis zum 11.10. beleuchtet die Wanderausstellung ¿Dämonen und Neuronen¿ 40 Jahre Psychiatrie.
LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim
in Lichtenau (Kreis Paderborn)
¿Die 7 Todsünden¿ stehen im Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung im Kloster Dalheim, die in der Zeit vom 30. Mai bis zum 1. November zu sehen ist. Hochmut, Habgier, Neid, Trägheit, Völlerei, Wollust und Zorn ¿ kaum eine Idee des christlichen Kulturkreises hat eine derartige Strahlkraft wie die 7 Todsünden. Ihre Geschichte ist so alt wie die Menschheit. Und auch heute stellen die 7 Todsünden die Menschen auf die Probe: Ist Geiz wirklich geil? Kann Zorn heilig sein? Wie viel ist genug? Und wann braucht der Spaß eine Bremse?
In seiner neuen Sonderausstellung geht das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur Ursprung, Wirkung und Faszination der Lehre von den 7 Todsünden auf den Grund. Durch mehr als 1.500 Jahre Kulturgeschichte folgen die Besucher dem schmalen Grat zwischen Tugend und Laster in die Welt der Versuchungen.
Ob archäologische Funde, hochkarätige Kunstwerke, seltene Handschriften oder aufsehenerregende Alltagsobjekte: In einer Zusammenschau von rund 300 Exponaten aus 15 Jahrhunderten zeichnet ¿Die 7 Todsünden¿ ein Bild der menschlichen Schwächen und Tugenden bis in die Gegenwart.
LWL-Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe)
Im Themenjahr 2015 unter dem Titel ¿Geraubte Jahre. Alltag der Zwangsarbeit in Westfalen¿ beschäftigt sich das LWL-Freilichtmuseum Detmold mit dem Lebensalltag von Zwangsarbeitern in Westfalen. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen dieser Menschen nachvollziehbar zu machen, ihre Beziehungen zur westfälischen Bevölkerung zu beleuchten und an ihre Leiden zu erinnern, das will das Themenjahr verfolgen. Zum Sammlungsbestand des LWL-Museums gehören mehrere Serien von Glasplattennegativen, die aus dem im Freilichtmuseum wiederaufgebauten Fotoatelier Kuper stammen. Diese historischen Aufnahmen zeigen weibliche und männliche Zwangsarbeiter. Sie werden 2015 in einer Sonderausstellung präsentiert. Zudem bieten Ausstellungsstationen im gesamten Museumsgelände und in einzelnen historischen Gebäuden Einblicke in den Alltag der Zwangsarbeit in Westfalen.
Im Sommer 2015 wird das Haus Remberg im Sauerländer Dorf eröffnet. Damit startet das LWL-Freilichtmuseum Detmold das Projekt ¿Schüler wohnen und arbeiten im Museum¿, das Schulklassen Übernachtungen in dem historischen Gebäude ermöglicht.
LWL-Freilichtmuseum Hagen
Am 31. Mai eröffnet der LWL die Ausstellung ¿Früh übt sich ¿ Handwerk zum Spielen¿. Sie stellt dar, wie Spielzeuge, Spiele und Kinderbücher vom 18. Jahrhundert an eingesetzt wurden, um die Kinder mit Handwerksberufen und den dazugehörigen Arbeiten und Techniken vertraut zu machen. Am 28. Juni startet im ¿Goldschmiedehaus¿ die Ausstellung ¿Dick + Dünn. Schmuck aus Silber¿. Der Beziehung zwischen dem Publikum und ¿seinem¿ Museum widmet sich ab Saisonbeginn auf ironische Art eine Ausstellung mit ¿Selfies¿ von Besuchern unter dem Titel: ¿Ich war hier. Selfies aus dem LWL-Freilichtmuseum Hagen¿.
LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund
Vor gut 150 Jahren schlug mit der Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins die Geburtsstunde der organisierten Arbeiterbewegung. Das LWL-Industriemuseum und die Stadt Dortmund erinnern daran in der Zeit vom 13. März bis zum 18. Oktober mit der Ausstellung ¿Durch Nacht zum Licht? Geschichte der Arbeiterbewegung 1863 ¿ 2013¿ und zeigen, wie sich die Arbeitswelt der letzten 150 Jahre verändert hat. Über 500 Exponate vom Gehrock von Karl Liebknecht bis zum Industrieroboter zeigen, dass die Arbeiterbewegung nie an ein Ende angelangt ist, sondern immer wieder vor neue Aufgaben gestellt wird.
LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum
Die Ausstellung "Wanderarbeit " (25.3. bis 19.7.) setzt historische Wanderberufe in Szene und stellt ihnen aktuelle Berufsfelder entgegen: Schäfer, Schausteller, lippische Ziegler, Scherenschleifer, ostwestfälische Heringsfänger, Amerikaauswanderer, italienische Eismacher, spanische Gastarbeiter - das sind die klassischen Wanderarbeitsberufe in der Geschichte. Als Arbeitsmigranten heutiger Tage werden Bauarbeiter, polnische Spargelstecher, rumänische Pflegekräfte, Pendler, Beschäftigte in Callcentern, Auswanderer und Flüchtlinge auf Lampedusa vorgestellt.
In der Zeit vom 21. August bis zum 1. November steht im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover die Geschichte von Fußball und Migration im Ruhrgebiet im Mittelpunkt. Die Ausstellung ¿Von Kuzorra bis Özil¿ zeigt an historischen und aktuellen Beispielen die Rolle von Migranten und Migration im Fußballsport. Sie fragt nach der gesellschaftlichen Funktion des Sports in Bezug auf Integration, Identität und kulturelle Vielfalt. Eine Ausstellung in Kooperation mit DOMiD e.V., gefördert von der DFB-Stiftung Egidius Braun.
LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis)
Noch bis Ende 2015 zeigt das LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall die Ausstellung ¿Vorstoß ins Ungewisse ¿ 300 Jahre Bergbau im Hettberg¿. Sie wirft Schlaglichter auf die lange Suche nach dem schwarzen Gold und die Schwierigkeiten seiner Gewinnung von den Anfängen bis heute. Digitale Animationen zeigen das weit verzweigte System von Gängen und Schächten im Untergrund der Zeche Nachtigall.
Ab dem 6. September zeigt das LWL-Industriemuseum in der Ausstellung ¿Kohlekeramik¿ Objekte aus der Sammlung Dr. Jürgen Huesmann. Im Fokus steht dabei die Alltagsgeschichte im Spiegel der Kohlekeramik.
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis)
Noch bis zum 15. März sind im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen unter dem Titel ¿Front 14/18 ¿ Der Erste Weltkrieg in 3D¿ seltene stereoskopische Amateuraufnahmen zu sehen. Sie zeigen den Ersten Weltkrieg aus der Perspektive von zwei westfälischen Frontsoldaten im 3D-Format. Themen sind der Alltag, das Leben in einem fremden Land, das Ausmaß der Zerstörungen, Waffentechnik, gefallene und gefangen genommene Gegner.
In der Ausstellung ¿Licht über Hamborn¿ sind noch bis zum 12. April Fotos von Herbert List zu sehen. List, assoziiertes Mitglied der berühmten Fotoagentur Magnum, besuchte zwischen 1954 und 1959 insgesamt vier Mal Duisburg-Hamborn, um im Auftrag der August Thyssen-Hütte verschiedene Fotostrecken zu erstellen. Seine Aufnahmen zeigen die Arbeitswelt eines modernen Hüttenwerks nach Kriegszerstörung und Demontage im Wiederaufbau. In Lists Werk sind diese Industriefotografien bis heute weitgehend unbekannt.
Unter dem Titel ¿La toscana del lavoro¿ zeigt das LWL-Industriemuseum in der Zeit vom 22. Mai bis zum 18. Oktober Arbeiterporträts von Pino Bertelli. Unterschiedlicher können zwei Regionen kaum sein: die Toskana und das Ruhrgebiet. Doch auch im italienischen Ferienparadies gibt es Berg-, Hütten- und Kraftwerke. Anders als das Revier steckt die Toskana heute noch mitten im Strukturwandel. Bertelli hat im Auftrag der Region Menschen an ihrem Arbeitsplatz portraitiert. Der Autor und Fotograf, einst selbst Hüttenarbeiter, begleitete den Kampf der ehemaligen Kollegen in seiner Heimatstadt Piombino mit der Kamera. In Hattingen machte er sich auf Suche nach der postmontanen Region und hielt in persönlichen Bildern fest.
LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen)
Wracks verraten viel über die Geschichte von Wirtschaft, Handel und Verkehr. Die Bergung durch Taucher ist kompliziert, und die Konservierung der Funde verlangt besondere Vorsicht. Die Ausstellung ¿Versunkene Schiffe - Abenteuer Unterwasserarchäologie¿ stellt noch bis zum 5. Juli fünf versunkene Schiffe mit zahlreichen Originalobjekten vom Meeresboden vor: Das berühmteste Wrack der deutschen Schifffahrtsgeschichte, die ¿Bremer Kogge¿, gehört ebenso dazu wie die Weserlastkähne aus Rohrsen, die chinesische Dschunke ¿Tek Sing¿, der Fünfmaster ¿Preußen¿ und der im Ersten Weltkrieg versenkte Fischdampfer ¿Prangenhof¿.
Der Vestische Künstlerbund zeigt in der Ausstellung ¿zu wasser¿ in der Zeit vom 8. Mai bis zum 23. August zeitgenössische Positionen, die eigens für diesen Ort und diesem Titel geschaffen wurden. Dazu zählen Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen. Die Ausstellung ist im historischen Schleppkahn ¿Ostara¿ am Oberwasser zu sehen.
Die Ausstellung "Wanderarbeit" (13.8. bis 3.4.2016.) setzt historische Wanderberufe in Szene und stellt ihnen aktuelle Berufsfelder entgegen: Schäfer, Schausteller, lippische Ziegler, Scherenschleifer, ostwestfälische Heringsfänger, Amerikaauswanderer, italienische Eismacher, spanische Gastarbeiter - das sind die klassischen Wanderarbeitsberufe in der Geschichte. Als Arbeitsmigranten heutiger Tage werden Bauarbeiter, polnische Spargelstecher, rumänische Pflegekräfte, Pendler, Beschäftigte in Callcentern, Auswanderer und Flüchtlinge auf Lampedusa vorgestellt.
LWL-Industriemuseum Textilwerk Bocholt (Kreis Borken)
Das glamouröse Abendkleid von Zarah Leander, die schnittige Nazi-Uniform, Menschen in Dirndl oder Lederhose ¿ diese Klischees prägen unsere Vorstellung von der Mode der 1930er und 1940er Jahre. Aber wie sah die Alltagskleidung wirklich aus? Wie hat die NS-Führung Einfluss auf die Bekleidung genommen? Diesen Fragen geht die Ausstellung ¿Glanz und Grauen¿ nach. Sie zeigt vom 29. März bis 1. November im LWL-Textilwerk Bocholt ,wie das Regime Mode als Mittel nutzte, um die nationalsozialistische ¿Volksgemeinschaft¿ zu definieren und unerwünschte Gruppen auszugrenzen.
Die Künstlerin und Designerin Louise Walleneit lässt in der Ausstellung ¿Louise Walleneit ¿ body extensions¿ (29.3. bis 1.11.) die Grenzen zwischen Mode und Kunst verschwimmen und zeigt in multimedialen Installationen, welche Bedeutungen Körpersprache und Körperverhüllung in der nonverbalen Kommunikation haben. Ihr Wirken bewegt sich im Spannungsfeld zwischen freier Kunst und der Beschäftigung mit dem Textilen als Medium, Kommunikationsmittel und ¿body extension¿ (Körpererweiterung). Die Ausstellung zeigt Skulpturen, Fotos, mediale Performances und interaktive Rauminstallationen.
LWL-Industriemuseum Ziegeleimuseum Lage (Kreis Lippe)
Noch bis zum 31. März zeigt das LWL-Ziegeleimuseum Lage die Ausstellung ¿Der Erste Weltkrieg in der Provinz¿. Der Lagenser Schulrat Fritz Geise dokumentierte den Ersten Weltkrieg in zwei insgesamt 300 Seiten umfassenden Kladden. Fast täglich führte er Protokoll und ergänzte seine Ausführungen mit Fotos, die in Lage gemacht wurden oder die ihm seine ehemaligen Schüler von der Front zusandten. Die Ausstellung zeigt 30 Protokollseiten als Reproduktionen. Sie sind transkribiert und in den historischen Kontext gesetzt.
25 Jahre nach dem Mauerfall erinnert das LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage mit der Ausstellung ¿Helden der Arbeit¿ (bis 31.5.) an das Ende der DDR und den dortigen Kult um die ¿Helden der Arbeit¿. Der Begriff der ¿Helden der Arbeit¿ war ein Phänomen der ehemaligen sozialistischen Staaten Osteuropas. Sie schufen Arbeiterhelden, die durch ihren vorbildlichen Einsatz für das sozialistische System, zur Erfüllung der Planziele beitrugen. Die Staaten versuchten so, Anschluss an den wirtschaftlichen Vorsprung des Westens zu gewinnen und die Versorgung der Bevölkerung zu sichern.
Westfalen ist die Möbelregion Deutschlands. Fast alle großen Hersteller von Küchen-, Schlaf- und Wohnzimmermöbeln haben hier ihren Sitz. Die Ausstellung ¿Möbel aus Westfalen¿ (19.4. bis 4.10.) behandelt die Geschichte der Möbelindustrie in der Region, stellt die Vertriebswege dar und zeigt die Nutzung dieser Möbel in den Arbeiterhaushalten des Ruhrgebiets.
¿Nichts gibt¿s nicht und etwas ist immer. Selbst die Leere steht für Etwas.¿ Mit dieser Wahrnehmung setzen sich 16 Künstlerinnen des Vereins für aktuelle Kunst im Kreis Minden-Lübbecke e.V. in der Ausstellung ¿Nichts und Etwas¿ (31.5. bis 27.9.) in der ehemaligen Firmenvilla der Ziegelei Beermann auseinander.
LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim (Kreis Minden-Lübbecke)
Die Ausstellung "Wanderarbeit" (bis 15.3.) setzt historische Wanderberufe in Szene und stellt ihnen aktuelle Berufsfelder entgegen: Schäfer, Schausteller, lippische Ziegler, Scherenschleifer, ostwestfälische Heringsfänger, Amerikaauswanderer, italienische Eismacher, spanische Gastarbeiter - das sind die klassischen Wanderarbeitsberufe in der Geschichte. Als Arbeitsmigranten heutiger Tage werden Bauarbeiter, polnische Spargelstecher, rumänische Pflegekräfte, Pendler, Beschäftigte in Callcentern, Auswanderer und Flüchtlinge auf Lampedusa vorgestellt.
Im Jahr 1913 haben die Brüder Charles und Ernest Schneider eine Glashütte in Epinay-sur-Seine gekauft. Sie stellten dort Kunstglas im Stil des Art Nouveau und Art Déco her. Die Verreries Schneider entwickelten sich in den 1920er Jahren zur größten Kunstglashütte Frankreichs. Prägend war für sie alle das Schaffen von Emil Gallé und ihre Lehrzeit bei Daum Frères. Der Maler und Sammler Barlach Heuer trägt seit vielen Jahrzehnten systematisch Objekte der Verreries Schneider zusammen. Eine Auswahl ist in der Ausstellung ¿Verreries Schneider - Glas des Art Déco¿ (25.1. bis 3.5.) zu sehen.
Die Ausstellung ¿Foto Forum Minden - Faszination schwarz weiß¿ (14.6. bis 11.10.)
zeigt die besondere Aussagekraft monochromer Bilder in der heutigen farbigen Welt. Durch das Entfernen der Farbe wird der Schwerpunkt auf Licht und Schatten, auf Linien und Formen, auf Strukturen und Komposition gelenkt.
Weitere Informationen zu den LWL-Museen und Ausstellungen im Internet unter http://www.lwl.org/kultur
Grüffelo & Co stehen im Mittelpunkt der Ausstellung zur Kunstvermittlung.
Foto: © Axel Scheffler Reproduced by Macmillan Children's Books
Wilhelm Morgner, Große astrale Komposition II, 1913, LWL-Museum für Kunst und Kultur.
Foto: LWL/Wakonigg
Warum der Blobfisch so traurig aussieht erfahren Besucher ab dem 22. Mai in der neuen Ausstellung "Leben in der Dunkelheit".
Foto: LWL/Steinweg.
Das LWL-Museum für Archäologie in Herne bietet neben der Dauerausstellung den Besuchern in 2015 auch zahlreiche Sonderausstellungen.
Foto: LWL/Jülich.
An den Experimentierstationen bei "Hier baut Rom!" wird jeder zum Römer. Foto: LWL/VerweyenRömermuseum gefragt.
Foto: LWL/Runkel
2015 zeigt das Museum in der Kaiserpfalz zwei Sonderausstellungen.
Foto: LWL/Burgemeister
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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