12.12.14 | Kultur Die Salzbergwerke von Hallstatt und ihre Ökonomie
Vortrag im LWL-Museum für Archäologie
Seit der mittleren Bronzezeit (1500 v. Chr.) ist in Hallstatt die bergmännische Gewinnung von Steinsalz belegt. Bis in römische Zeit wird mit wenigen Unterbrechungen abgebaut. Durch die konservierende Wirkung des Salzes ist der gesamte Betriebsabfall dieses prähistorischen Bergbaus erhalten.
Durch diese Funde lassen sich beinahe alle Arbeitsschritte vom Brechen des Salzes mit Bronzepickeln bis zur Förderung erschließen. Dabei handelt es sich um tausende niedergebrannte Leuchtspäne, gebrochene Pickelstile und anderes unbrauchbar gewordenes Gerät, Kleidungsbestandteile wie Fell- und Ledermützen, Textilien, Leder- oder Hautschuhe, Tragsäcke aus Rinderhaut, Schnüre und Seile aus Gras und Bast.
Durch die Untersuchungen der vergangenen Jahrzehnte sind sowohl der bronzezeitliche als auch der ältereisenzeitliche (ca. 900-300 v. Chr.) Betrieb gut erforscht. Die guten Erhaltungsbedingungen im Bergwerk und die dadurch überlieferten Funde erlauben gerade für den bronzezeitlichen Bergbau eine genaue Rekonstruktion des Arbeitsablaufs: Für viele Arbeitsschritte wurden maßgeschneiderte Geräte entwickelt und eingesetzt. Die Bergleute sammelten und transportierten das Salz mit Werkzeug, das nur aus Hallstatt bekannt ist. Vieles spricht dafür, dass es bereits um 1500 v. Chr. eine streng organisierte und vorausplanende, arbeitsteilige Struktur gab.
Reschreiter und Kowarik betrachten den Versorgungsbedarf des Hallstätter Salzbergbaus und die umgebende Region unter landschafts- und umweltarchäologischen Gesichtspunkten.
Hans Reschreiter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Naturhistorischen Museum Wien. Er leitet seit 2001 die Ausgrabung und Erforschung des prähistorischen Salzbergwerks Hallstatt und ist seit 2013 Mitarbeiter im Projekt ¿Hall-Impact: Disentangling climate and culture impact on prehistoric alpine cultures".
Kerstin Kowarik ist Projektmitarbeiterin am Naturhistorischen Museum Wien. Sie forscht zum alpinen Wirtschaftsraum Hallstatt und leitet seit 2010 das Projekt "HALL-IMPACT: Disentangling climate and culture impact on prehistoric alpine cultures".
Seit 2012 arbeiten beide beim FWF-Projekt ¿ISO-Wood ¿ Herkunft von prähistorischem Holz¿ mit, das mit Hilfe der Isotopenanalytik eine Methode erarbeitet, die Aufschluss über die mögliche Herkunft prähistorischer Holzfunde aus dem Salzbergwerk geben soll.
Termin:
Donnerstag, 18.12., 19 Uhr:
Die prähistorischen Salzbergwerke von Hallstatt und ihre Ökonomie
Vortrag von Kerstin Kowarik und Hans Reschreiter im LWL-Museum für Archäologie
Mehr Infos: http://www.lwl-landesmuseum-herne.de
LWL-Museum für Archäologie, Europaplatz 1, 44623 Herne
Tel. 02323 94628-0
Oder: http://www.cvjm-herne.de, http://www.facebook.de/CVJMHerne, http://www.facebook.com/LWLMuseumHerne
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Laura Verweyen, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504, laura.verweyen@lwl.org.
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