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19.11.14 | Kultur ¿Frisch erforscht!¿

Aktuelle westfälische Keltenfunde im LWL-Museum

Die Münzen, die auf der Kuppe des Hembergs bei Iserlohn entdeckt wurden, stammen ursprünglich aus dem Niederrheingebiet. <br>Foto: LWL/Jülich

Die Münzen, die auf der Kuppe des Hembergs bei Iserlohn entdeckt wurden, stammen ursprünglich aus dem Niederrheingebiet.
Foto: LWL/Jülich
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Herne (lwl). Dass Südwestfalen Teil der keltischen Welt war, beweisen aktuelle Funde, die ab sofort parallel zu der Sonderausstellung ¿Das weiße Gold der Kelten¿ über Schätze aus dem Salz im LWL-Museum für Archäologie in Herne zu sehen sind.

Die Funde belegen die Anwesenheit der Kelten in Westfalen: Münzen aus Iserlohn (Märkischer Kreis), Bruchstücke eines Verhüttungsofens aus Gerhardsseifen (Kreis Siegen-Wittgenstein), ein Fragment eines Holzbuckelarmrings von der Wallburg Bruchhauser Steine bei Olsberg (Hochsauerlandkreis) und Pfluggeräte aus Burbach (Kreis Siegen-Wittgenstein).

Die dargestellten Objekte, teilweise zum ersten Mal zu sehen, erklären, warum die Kelten überhaupt nach Südwestfalen einwanderten und woher sie kamen: Von den Eisenrohstoffen in ein ansonsten unliebsames Gebiet gelockt, siedelten sich die Kelten aus Mittelhessen im Siegerland an und machten aus der Region eine der bedeutendsten prähistorischen Montanlandschaften Mitteleuropas.

In den größten Verhüttungsöfen der Epoche gewannen die Kelten aus Erz und Brennstoff den schmiedbaren Stahl. Dieser Werkstoff veränderte Westfalen: Aus dem Stahl stellten die Menschen harte und gleichzeitig flexible Waffen oder Geräte her, darunter auch die Pflugschar, die, auf die Spitze des Hakenpflugs gesteckt, dessen Kraft verstärkte, sodass Bauern schwerere Böden aufbrechen und neue Regionen für den Ackerbau erschließen konnten. ¿Das Leben der Menschen in der Eisenzeit war von den zahlreichen technischen Erfindungen geprägt¿, erläutert Dr. Manuel Zeiler, Archäologe des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der in Kooperation mit dem Deutschen Bergbaumuseum Bochum zu frühem Eisen im Siegerland forscht und die Fundstellen betreut.

Auch über den Nordrand der keltischen Welt hinaus beeinflussten die keltischen Vorbilder unter anderem Trachtelemente, wie Beigaben des Gräberfeldes von Netphen-Deuz bekunden. Die Handwerker im Sauerland arbeiteten zunehmend eigenständig mit den ehemals fremden Formen und schufen einen eigenen Stil ¿ die Entstehung neuer Kulturgruppen begann.

Mehr Infos: http://www.lwl-landesmuseum-herne.de
LWL-Museum für Archäologie, Europaplatz 1, 44623 Herne
Tel. 02323 94628-0

Diese Pflugwerkzeuge wurden an mehreren Fundstellen im Siegerland entdeckt. <br>Foto: LWL/Jülich

Diese Pflugwerkzeuge wurden an mehreren Fundstellen im Siegerland entdeckt.
Foto: LWL/Jülich

Funde aus Westfalen, die die Anwesenheit der Kelten in der Region beweisen, werden parallel zur Sonderausstellung "Das weiße Gold der Kelten. Schätze aus dem Salz" im LWL-Museum für Archäologie gezeigt. <br>Foto: MuseumsPartner/Brugger

Funde aus Westfalen, die die Anwesenheit der Kelten in der Region beweisen, werden parallel zur Sonderausstellung "Das weiße Gold der Kelten. Schätze aus dem Salz" im LWL-Museum für Archäologie gezeigt.
Foto: MuseumsPartner/Brugger

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Laura Verweyen, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504, laura.verweyen@lwl.org.

presse@lwl.org

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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