27.10.14 | Kultur Burg Hülshoff restauriert
Sanierungsarbeiten umfangreicher als erwartet
An Haupthaus und Kapelle von Burg Hülshoff standen in den vergangenen Monaten Gerüste im Wassergraben.
Foto LWL/Leetz
Dr. Barbara Rüschoff-Thale, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und Stiftungsvorsitzende der Annette-von-Droste-zu-Hülshoff-Stiftung, verdeutlichte im LWL-Kulturausschuss, wie gravierend die Schäden an der Bausubstanz waren: ¿Es gab nach dem Öffnen des Dachstuhls zwei Möglichkeiten: Das Gebäude sofort zu schließen oder schnellstmöglich mit den zusätzlichen Sanierungsarbeiten zu beginnen. Das Dach war akut einsturzgefährdet.¿ In enger Zusammenarbeit mit der LWL-Denkmalpflege wurde ein denkmalgerechtes Konzept für die Restaurierung erarbeitet, das nun für ca. 2,5 Millionen Euro realisiert wurde.
Die Bedeutung des Gebäudes und seine Denkmalwürdigkeit seien nach den Erkenntnissen der letzten zwei Monate deutlich größer als zuvor ohnehin angenommen. So gehört der Dachstuhl aus dem Jahr 1417 zu den Ältesten seiner Art. Leitlinie bei den Arbeiten sei deshalb auch die Verbesserung des Denkmalbestandes, so Rüschhoff-Thale. Die Kapelle wurde originalgetreu mit Schieferziegeln gedeckt, die mit Stroh gegen das Eindringen von Wasser abgedichtet wurden.
Im Sinne des Denkmalschutzes wurde im Dachstuhl mit Eichen- und Kiefernholz gearbeitet und nicht mit modernen Stahlträgern. Zum Teil waren die Balken, die den Giebel mit dem restlichen Dachstuhl verbinden, so verwittert, dass die Übergänge der Verstrebungen komplett ausgetauscht werden müssen. Das neu eingesetzte Eichenholz musste zuvor mehrere Jahrzehnte abgelagert sein, damit es sich nicht verzieht, sobald es im Dachstuhl eingebaut ist. In der Kapelle wurden die Fassungen der bunten Kirchenfenster erneuert, die durch die Feuchtigkeit auf der Wasserburg stark angegriffen waren. Außerdem wurde auch das Dach des Haupthauses neu gedeckt.
Das Schieferdach der Kapelle wurde neu gedeckt.
Foto: LWL/Leetz
Nach 600 Jahren waren einige Eichenbalken der Dachkonstruktion so morsch, dass Teile davon ausgewechselt werden mussten.
Foto: LWL/Leetz
Die Glocke des Haupthauses hat ein neues Joch bekommen.
Foto: LWL/Leetz
Pressekontakt
Moritz Leetz, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Zu allen Pressemitteilungen des LWL Zu allen Pressemitteilungen dieser LWL-Einrichtung