15.10.14 | Kultur Schwarzes Gold trifft Weißes Gold: Ein Ruhrpott-Steiger in Oberösterreich. Exkursion zur LWL-Sonderausstellung
Der ehemalige RAG-Steiger Frank Weißfloh (links) und der Ausgräber des Gräberfeldes von Hallstatt, Dr. Anton Kern,(rechts) in Hallstatt.
Foto: Tim Schmidt
Weißfloh und Mitglieder des Fördervereins erzählen begeistert von ihren Erlebnissen, die sie 135 Meter unter die Erde in die vom Salz konservierte Bergbauwelt der Kelten führte, hoch hinauf in die Hallstätter Landschaft und auch auf dem Weg nach Österreich noch einige Haltepunkte in der Vergangenheit der Kelten bereithielt. Weißfloh (51), der 1980 bis 1982 den klassischen Bergmechaniker auf der Zeche Blumenthal in Recklinghausen erlernte und seit 1989 nach einer zweijährigen Technikschule Steiger war, zeigt sich beeindruckt: ¿Mit dem �Schwarzen Gold`, das im Ruhrgebiet abgebaut wird, kenne ich mich ja aus. Aber dass schon vor über 3.500 Jahren Menschen in einem Hochtal in Oberösterreich riesige Stollen in den Berg getrieben haben, um an das �weiße Gold` zu gelangen, hat mich schon sehr fasziniert. In diese historischen Stollen mit dem Förderverein des LWL-Museum für Archäologie einfahren zu können, war ein echtes Erlebnis.¿
Die dreitägige ¿Kelten¿-Exkursion führte zunächst zum Archäologischen Museum ins niederbayerische Kelheim und zum Archäologischen Park Altmühltal, wo Prof. Dr. Michael M. Rind, Direktor der LWL-Archäologie für Westfalen, die Ergebnisse seiner früheren Wirkungsstätte als Leiter der Kreisarchäologie beim Landkreis Kelheim präsentierte. In Oberösterreich angekommen, ging es mit der Bergbahn ins Hochtal über Hallstatt und in Begleitung von Hofrat Dr. Anton Kern vom Naturhistorischen Museum Wien hinein in den Salzberg. Ob herzförmige Abbauspuren in der ¿Herzkammer¿ oder der Originalfundort der in der Sonderausstellung in Herne ausgestellten ältesten Holzstiege der Welt, 135 Meter unter der Erde ¿ die Begehung des Salzbergwerkes hielt viele Überraschungen bereit. Auf dem Rückweg nach Herne standen auch noch ein Stopp im Kelten-Römer-Museum in Manching mit einem rekonstruierten Keltenwall und die Sonderausstellung ¿Das goldene Antlitz des unbekannten Makedonenkönigs¿ auf dem Programm.
Hintergrund
Die Exkursion wurde im Rahmen der Sonderausstellung ¿Das weiße Gold der Kelten ¿ Schätze aus dem Salz¿ vom Verein der Freunde und Förderer des LWL-Museums für Archäologie in Herne e.V. angeboten. Der Verein bietet jedes Jahr eine Exkursionsreihe zu aktuellen Ausstellungen und Fundplätzen an. Willkommen sind alle Interessierten, auch Nicht-Mitglieder des Vereins. Die nächste öffentliche Exkursion findet am 22. November zur Sonderausstellung ¿Die Welt der Wikinger¿ im Martin-Gropius-Bau in Berlin statt.
Die Sonderausstellung ¿Das weiße Gold der Kelten. Schätze aus dem Salz¿ ist noch bis zum 25.1.2015 im LWL-Museum für Archäologie in Herne zu sehen.
Mehr Infos: http://www.lwl-landesmuseum-herne.de
LWL-Museum für Archäologie
Europaplatz 1
44623 Herne
Telefon: 02323 94628-0
Die Exkursions-Gruppe aus Westfalen vor dem Salzberg in Hallstatt.
Foto: Frank Weißfloh
Exkursionsteilnehmer probieren den Nachbau des bronzezeitlichen Tragesacks aus.
Foto: LWL/Dr. Jülich
Blick über den Hallstätter See vom Gräberfeld aus.
Foto: LWL/Dr. Mühlenbrock
Blick in das Hochtal von Hallstatt.
Foto: Frank Weißfloh
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Laura Verweyen, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504, laura.verweyen@lwl.org.
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Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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