25.07.14 | Kultur Der Erste Weltkrieg in privaten Fotografien
Kabinettausstellung im LWL-Freilichtmuseum Detmold
Wenn möglich, wurde auch an der Front Weihnachten gefeiert, wie dieses Foto von 1915 zeigt. Diese Bilder wurden zum Teil als Gruß in die Heimat geschickt.
Foto: LWL
¿Wir möchten unseren Besuchern vermitteln, welche Anlässe es für private Kriegsfotografie gab und welche Bedeutung diese Bilder für die Angehörigen hatten. Denn die Fotos geben nicht nur Auskunft darüber, wie die Menschen in Westfalen mit dem Ersten Weltkrieg umgegangen sind, sie zeigen auch, wie die Fotografie immer weiter professionalisiert wurde¿, erklärt Katharina Schlimmgen, Sammlungsleiterin im LWL-Freilichtmuseum Detmold. Fotografien gaben den Frontereignissen ein Gesicht und hielten die Verbindung zu Angehörigen und Freunden lebendig. Dadurch entwickelte sich eine neue Art der Fotografie. In den Ateliers zu Hause wurden Abschiedsfotos erstellt. Neben den vom Militär offiziell eingesetzten Feldfotografen reisten viele Bildreporter auf eigene Faust in Kriegsgebiete. Auch Gruppenfotos während des Einsatzes sollten an die Soldaten erinnern. An Weihnachten wurden häufig Aufnahmen unter dem geschmückten Baum als Postkarten an die Angehörigen geschickt. Die Fotografie erlebte durch den Krieg einen Aufschwung.
¿Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, wie die Angehörigen mit den Fotos umgegangen sind¿, erklärt Ausstellungskuratorin Nadja Bartsch. So gibt es in der Sammlung des LWL-Freilichtmuseums Detmold einige Beispiele aus der Erinnerungskultur. Besondere Fotoalben, sogenannte ¿Kriegsalben¿, gibt es ebenso zu sehen wie mit Kriegsattributen verzierte Rahmen, Totenzettel oder das Gedenken an Kriegstote im Wohnzimmer.
Die Kabinettausstellung ist in dieser Saison noch bis zum 31. Oktober während der Museumsöffnungszeiten im Haus Schwenger mit Fotoatelier Kuper im Paderborner Dorf zu sehen.
¿Erinnerungen an den Krieg¿ wurden häufig in besonderen Fotoalben archiviert, die meist eine entsprechende Beschriftung trugen. Für diese sogenannten ¿Kriegsalben¿ entstand ein regelrechter Markt.
Foto: LWL
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Ruth Lakenbrink, LWL-Freilichtmuseum Detmold, Tel. 05231/706-110
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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