07.05.14 | Kultur Ausstellung in Dortmund über 200 Jahre Westfalen
Foto: LWL
Ausgangspunkt ist der Wiener Kongress: 1815 wurden Westfalen und die Rheinlande in ihren heutigen Grenzen zu preußischen Provinzen und bildeten später, ergänzt um das Land Lippe, die Landesteile des Landes Nordrhein-Westfalen, das die britische Besatzungsmacht 1946 schuf.
LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale: ¿Die Ausstellung will ein Bewusstsein dafür schaffen, dass regionale Identität immer auf Stereotypen basiert, die konstruiert sind und sich wandeln. Dementsprechend unterschieden sich auch die mit Westfalen verknüpften Stereotype im Laufe der Zeit voneinander. Welche dies zu verschiedenen Zeiten waren, welche Interessen und Akteure diese Identitätsstiftungen jeweils förderten und wie die Menschen in Westfalen sie auch teilten, das wird die Ausstellung sichtbar machen.¿
Die Ausstellung überprüfe, was Menschen heute mit Westfalen verbinden, ob die Region überhaupt Bezugspunkt für regionale Identitäten ist, und sie wolle herausarbeiten, welche positiven Bezugspunkte für eine Identifikation mit der Gesamtregion sich anbieten könnten.
Dabei werden rund 450 Exponate historische Ereignisse und prägende Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, wie den Freiherrn vom Stein, ebenso vorstellen, wie Aspekte der Massenkultur des 20. Jahrhunderts, zum Beispiel die Geschichte der Schützenfeste in der Region oder den westfälischen Fußball.
Zu den westfälischen Besonderheiten gehören auch die ausgeprägten Gegensätze in der Region: ländliche gegenüber stark industrialisierten Regionen, katholische gegenüber protestantischen Gegenden, die ausgeprägte Migration aus und nach Westfalen, die Integration der zugewanderten ¿Ruhrpolen¿ in der ersten Jahrhunderthälfte mit ihren eigenen Vereinsstrukturen sowie die so genannten Gastarbeiter in der Bundesrepublik.
Ein runder Tisch Dortmunder Lehrer der Klassen drei und vier wird in Zusammenarbeit mit Museumspädagogen ein Begleit-Programm für die Schulen entwickeln. Geplant sind Veranstaltungen in der gesamten Region, ein umfangreiches Rahmenprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie Exkursionen, die Familien, Schulklassen Gruppen und Vereine auf die Reise schicken.
Der LWL Kulturausschuss genehmigte heute Fördermittel, um diese große Jubiläums-Ausstellung als komprimierte Wanderausstellung ab Mai 2016 vom LWL-Museumsamt für Westfalen interessierten Museen zur Verfügung zu stellen. Über 18 Monate wird sie dann an voraussichtlich acht Stationen im Verbandsgebiet zu sehen sein.
Die Westfalenausstellung beschäftigt sich mit der regionalen Identität, die auf Stereotypen basiert. Dazu zählt der Pumpernickel, den das Bauernmädchen auf dem Foto von 1919 trägt.
Foto: LWL-Archiv
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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