27.11.13 | Psychiatrie LWL-Direktor mahnt vernetzte Hilfeangebote für psychisch kranke junge Menschen an
LWL eröffnet in Warendorf seine 15. kinder- und jugendpsychiatrische Tagesklinik
LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch.
Foto: LWL
Anlässlich der Eröffnung der westfalenweit 15. kinder- und jugendpsychiatrischen LWL-Tagesklinik (zwölf Plätze) in der Kreisstadt mahnte Kirsch ¿den Aufbau von Netzwerken vor Ort mit den für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen zuständigen Institutionen¿ an. Sowohl unter dem Vorbeugungs- als auch dem Behandlungsgedanken werde ¿eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Erwachsenenpsychiatrie immer wichtiger¿, sagte Kirsch. Für seinen Verband, der Fachkompetenz unter anderem in mehr als 100 psychiatrischen Behandlungseinrichtungen in der Region sowie im LWL-Landesjugendamt bündelt, sei eine ortsbezogene Zusammenarbeit ¿elementar¿.
Tagesklinische Angebote wie die nun in Warendorf für 2,2 Millionen Euro aufgebaute ¿Klinik ohne Bett¿ seien gerade in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ¿unverzichtbarer Bestandteil einer bedarfsgerechten, modernen und gemeindenahen Psychiatrie¿, so der LWL-Direktor weiter.
Hintergrund:
Eine Tagesklinik ist eine ¿Klinik ohne Bett¿, eine so genannte teilstationäre Einrichtung. Psychisch erkrankte und suchtkranke Menschen, die keine Rund-um-die-Uhr-Behandlung brauchen, bei denen eine ambulante Versorgung jedoch nicht ausreicht, sind tagsüber von Montag bis Freitag in Behandlung. Abends und übers Wochenende kehren sie in ihr gewohntes Umfeld zurück. Die Tagesklinik hilft, stationäre Krankenhausaufenthalte zu vermeiden oder zu verkürzen.
Die Patienten haben in der Tagesklinik eine verlässliche Tagesstruktur. Neben der medizinischen Betreuung trainieren sie beispielsweise durch Gesprächs- oder Musiktherapie den Umgang mit der Erkrankung und deren Symptomen.
LWL-Tageskliniken gibt es für Kinder- und Jugendliche, für Erwachsene unter 60 und ¿ als spezielle Tageskliniken ¿ für Erwachsene ab 60 Jahre sowie für Suchtkranke. Gegenwärtig bietet der LWL in 44 Tageskliniken 711 Plätze an. Mit der Zielgröße 55 Tageskliniken soll das bisher geknüpfte Netz bis in kleinere Gemeinden hinein noch engmaschiger werden.
Pressekontakt
Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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