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22.11.13 | Kultur Arbeit zeigen. Plastiken und Fotografien 1850¿1950

LWL-Industriemuseum präsentiert erstmals Bibl-Sammlung in der Henrichshütte Hattingen

Eine Allegorie der schweren Arbeit schuf der französische Bildhauer Henri Louis Levasseur (1853-1934) mit der Skulptur zweier Männer, die ein Tau ziehen. <br>Foto: LWL/Weigl

Eine Allegorie der schweren Arbeit schuf der französische Bildhauer Henri Louis Levasseur (1853-1934) mit der Skulptur zweier Männer, die ein Tau ziehen.
Foto: LWL/Weigl
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Hattingen (lwl). Vor zwei Jahren hat das LWL-Industriemuseum die spektakuläre Sammlung von Arbeiterskulpturen des Gelsenkirchener Kunstliebhabers Werner Bibl übernommen. Seither verfügt das Museum über einen der weltweit eindrucksvollsten Bestände an Plastiken, die sich mit dem Thema Arbeit befassen. Erstmals in NRW präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit Unterstützung des Landes jetzt rund 150 Objekte aus der Sammlung in der historischen Gebläsehalle der Henrichshütte Hattingen. Dieter Gebhard, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, wird die Schau mit dem Titel ¿Arbeit zeigen. Plastiken und Fotografien 1850¿1950¿ am Sonntag (24.11.) um 15.30 Uhr eröffnen. Die Ausstellung läuft bis zum 23. März 2014 im LWL-Industriemuseum.

¿Bei der Präsentation an diesem historischen Schauplatz harter Arbeit wird deutlich, dass die Skulpturen der Sammlung Werner Bibl im LWL-Industriemuseum den passenden Ort gefunden haben und unsere Bestände wunderbar ergänzen. Wir sind froh, einen Großteil der eindrucksvollen Stücke jetzt erstmals einem breiten Publikum präsentieren zu können¿, sagte LWL-Museumsdirektor Dirk Zache am Freitag (22.11.) bei der Vorstellung der Ausstellung in Hattingen.

Der Ankauf der bis zu einem Meter großen Bronzeplastiken ist eng verknüpft mit einem Namen: Dr. Eckhart G. Grohmann, Industrieller und Kunstmäzen aus Milwaukee. Sein Engagement mündete 2011 in die gemeinsame Initiative der Milwaukee School of Engineering (MSOE), des Grohmann Museum an der MSOE und des LWL zur Übernahme der Sammlung Werner Bibl. Sie ist mit über 200 Stücken zumeist namhafter Künstler die weltweit größte ihrer Art und nur vergleichbar mit der Kollektion im Grohmann Museum in Amerika.

Die sogenannten ¿Salonplastiken¿ zeichnen sich nicht nur durch die Namen bekannter Künstler wie Henri Louis Levasseur, Constantin Meunier oder Elisabeth Baumeister-Bühler aus, sie markieren auch einen entscheidenden Schritt in der Geschichte der Arbeitsdarstellungen: ¿Die Menschen in den Mittelpunkt zu rücken und sie nicht mehr nur als nebensächliche Staffage wahrzunehmen, war damals neu. Seit Ende des 19. Jahrhunderts versuchten Künstler und Fotografen, ein ungeschminktes Bild von der Arbeitswelt widerzugeben. Ausschlaggebend waren die Erfahrungen, die sie bei ihren Erkundungen in den Industrieregionen und Fabriken Europas machten¿, erklärt Olge Dommer, Sammlungsleiterin im LWL-Industriemuseum. So sind die Bronzen sowohl kunstgeschichtlich, als auch technik- und sozialgeschichtlich wertvolle Zeugnisse des Industriezeitalters.
Die Präsentation in der Gebläsehalle der Henrichshütte, inmitten historischer Hüttentechnik, stellt Mensch und Maschine in einen direkten Zusammenhang. Die Gegenüberstellung mit zeitgenössischen Fotografien eröffnet Vergleichsmöglichkeiten und neue Perspektiven. ¿Der Besucher kann Bilder und Plastiken direkt miteinander vergleichen und bei den einzelnen Stücken selbst entscheiden: Stehen vor ihm ausgebeutete Malocher oder Helden der Arbeit?¿, so LWL-Museumsleiter Robert Laube. Einen Schwerpunkt der Objekte und Fotografien bilden Arbeiterdarstellungen aus der Montanindustrie. Aber auch besonders wertvolle Stücke aus anderen Bereichen wie Textil-, Bau- und Landwirtschaft werden in Szene gesetzt.

Zum Begleitprogramm der Ausstellungen gehören Führungen jeden Sonntag um 15 Uhr, Vorträge, Filme und ein Workshop zum Thema Kunstguss.

Das Buch zur Sammlung ist im Museumsshop erhältlich:
Klaus Türk: Arbeiterskulpturen. Zweiter Band. Die Sammlung Werner Bibl, 400 Seiten, Klartext-Verlag, Essen 2011, 39 Euro.

Arbeit zeigen. Plastiken und Fotografien 1850¿1950


24. November 2013 bis 23. März 2014


LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Geöffnet Di¿So 10¿18 Uhr, Fr ¿ 21.30 Uhr
http://www.lwl-industriemuseum.de

Werner Bibl, Dirk Zache, Direktor des LWL-Industriemuseum, Museumsleiter Robert Laube, Sammlungsleiterin Olge Dommer und Volontärin Sonja Meßling (v.l.) stellten die Ausstellung in Hattingen vor. <br>Foto: LWL/Weigl

Werner Bibl, Dirk Zache, Direktor des LWL-Industriemuseum, Museumsleiter Robert Laube, Sammlungsleiterin Olge Dommer und Volontärin Sonja Meßling (v.l.) stellten die Ausstellung in Hattingen vor.
Foto: LWL/Weigl

Harte Arbeit: Plastiken von Metallarbeitern bilden einen Schwerpunkt der Hattinger Schau. <br>Foto: LWL/Weigl

Harte Arbeit: Plastiken von Metallarbeitern bilden einen Schwerpunkt der Hattinger Schau.
Foto: LWL/Weigl

In der Gegenüberstellung von Plastik und Fotografie liegt der besondere Reiz der Ausstellung ¿Arbeit zeigen¿. <br>Foto: LWL/Weigl

In der Gegenüberstellung von Plastik und Fotografie liegt der besondere Reiz der Ausstellung ¿Arbeit zeigen¿.
Foto: LWL/Weigl

Pressekontakt

Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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