11.10.13 | Kultur Bruchhauser Steine
Wallburg gibt besonderes Fundstück frei
Der Hohlbuckelarmring war während der Eisenzeit ein exklusiver Frauenschmuck in der Region.
Foto: LWL/Menne
Bohrstock-Untersuchungen der Wallanlage sollten dabei helfen, die Dauer der eisenzeitlichen Nutzung der Burg oder die genaue Funktion der Anlage während dieser Epoche zu klären. Anschließend leitete Dr. Manuel Zeiler von der LWL-Archäologie für Westfalen eine Begehung der Wallburg mit Metallsuchgeräten. Das war nur mit großem ehrenamtlichen Engagement von elf Heimatforschern möglich, die mit ihren Geräten gezielt ausgewählte Flächen des Bodendenkmals absuchten.
Bei dieser Begehung stand nicht nur das Innere der Wallburg im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Erstmals nahmen die Forscher mit ihren Prospektionsgeräten auch Bereiche außerhalb der Befestigung in den Blick, insbesondere das nähere Umfeld im Westen. Die Ergebnisse überraschten alle Beteiligten: Im Inneren der Wallanlage kamen kaum Funde zum Vorschein, westlich außerhalb der Befestigung in der Nähe der einzigen Quelle waren überhaupt keine Zeugnisse aus der Vergangenheit zu finden.
Den Höhepunkt der gezielten Suche bildete dagegen ein gut erhaltenes Fragment eines eisenzeitlichen Hohlbuckel-Armrings am Fußbereich eines Felsens. Dieses besondere Fundstück wurde in den LWL-Restaurierungswerkstätten in Münster restauriert. Jetzt soll eine Replik von dem Armring angefertigt werden. Die Nachbildung wird künftig im Informationszentrum der Bruchhauser Steine für die Öffentlichkeit zugänglich sein und wird einen Eindruck vom Leben in der Wallburg vermitteln.
Die Wallburg ¿Bruchhauser Steine¿ wurde bis mindestens in das 2. Jahrhundert v. Chr. um- bzw. ausgebaut und zu einem unbekannten Zeitpunkt aufgegeben. Im 11. bis 13. Jahrhundert n. Chr. folgte kurzfristig noch einmal eine Nutzung des Berges.
Nach mehr als 2000 Jahren erstmals wieder getragen. Zoë Hack und das Highlight der Prospektion, ein keltenzeitlicher Hohlbuckelarmring.
Foto: LWL/Zeiler
Dank dem Engagement von elf Heimatforschern, die eine Sondenbegehung durchführten, konnte erstmals die gesamte Innenfläche der Wallanlage prospektiert werden.
Foto: LWL/Zeiler
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Katja Burgemeister, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-8921.
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Zu allen Pressemitteilungen des LWL Zu allen Pressemitteilungen dieser LWL-Einrichtung