13.09.13 | KulturAchtung Redaktionen: Freigabe ab Freitag, 13.09.2013, 17:00 Uhr
Erster Brutvogelatlas für NRW erschienen - Tagung im LWL-Museum für Naturkunde
Dr. Joachim Weiss (li.), Vorsitzender der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft, und Dr. Alfred Hendricks, Leiter des LWL-Museums für Naturkunde, stellen erstmals den Brutvogelatlas der Öffentlichkeit vor. Foto: LWL/Fialla
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Münster (lwl). Der erste Brutvogelatlas für ganz NRW ist am Freitag (13.9.) in Münster im LWL-Museum für Naturkunde vorgestellt worden. Das Buchprojekt entstand in Kooperation der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft (NWO) und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) mit etwa 700 ehrenamtlichen Vogelkundlern unter maßgeblicher Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) sowie der NRW-Stiftung und der Stiftung Vogel-Monitoring Deutschland. Ausführliche Informationen zu den fast 200 nachgewiesenen Brutvogelarten - von Alexandersittich bis Zwergtaucher - werden ergänzt durch historische Bestands- und Verbreitungsanalysen und wechseln sich ab mit ausführlichen Erläuterungen zu den Vogel-Lebensräumen und zum Vogelschutz in NRW.
Das 480 Seiten starke Buch wurde den Ehrenamtlichen als Auszeichnung für ihre Arbeit während einer Tagung am Freitag im LWL-Museum für Naturkunde in Münster überreicht. ¿Der LWL pflegt mit seinem Museum für Naturkunde eine lange Tradition der Erforschung der heimischen Tierwelt. Schon Prof. Dr. Hermann Landois, der Museumsgründer, und seine Kollegen veröffentlichten im späten 19. Jahrhundert Werke über das Vorkommen heimischer Tierarten wie ¿Westfalens Tierwelt in Wort und Bild`¿, so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale. Im Jahre 1969 wurde durch das Museum auch die ¿Avifauna von Westfalen¿ veröffentlicht.
Und so beteiligte sich der LWL an dem aktuellen Werk bei Produktion und Druck¿, erklärte Museumsleiter Dr. Alfred Hendricks. ¿Der Atlas liefert einen Beleg des Jetzt-Zustandes unserer heimischen Vogelwelt, die den Wandel vor allem im Vergleich mit den alten Werken verdeutlicht. Nur durch beständige Forschung können wir auch in Zukunft diesen Wandel verstehen und zum Schutze der Natur versuchen, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Mit dem Atlas führt unser Museum seine Tradition in der Veröffentlichung der Tierwelt Westfalens fort. Damit würdigt der LWL auch die Arbeit der Ehrenamtler.¿
¿Vögel gehören zu den auffälligsten Tieren unserer heimischen Landschaft. Sie erfreuen uns durch ihren Gesang und wecken Fernweh, wenn sie nach der Brutzeit laut rufend in den Süden ziehen. Wie keine andere Tiergruppe symbolisieren sie auch die Veränderungen in unserer Umwelt¿, sagte Dr. Joachim Weiss, Vorsitzender der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft. ¿Seit einigen Jahrzehnten findet in unserer Landschaft ein deutlicher Wandel statt. Fuhr man noch vor wenigen Jahren mit dem Rad durch unsere Feldflur, wie etwa das Münsterland, so war im Frühling der Gesang der Feldlerche allgegenwärtig. Heute ist dieser markante Vogel durch Veränderungen der Landschaft bei uns leider fast gänzlich verschwunden.¿
Andere Arten kämen als neue Brutvögel hinzu, beeinflusst durch den Klimawandel oder verfrachtet durch den Menschen. Die Tierwelt sei in ständigem Wandel, wie man aus alten Veröffentlichungen ablesen könne, so Weiss weiter.
Dr. Heinrich Bottermann, Präsident des LANUV: ¿Der Atlas bietet einen aktuellen und umfangreichen Überblick über die Vogelwelt des ganzen Landes. Er ist damit eine wichtige Grundlage für die planerische und praktische Arbeit im Natur- und Vogelschutz. Der Brutvogelatlas ist ein Nachschlagewerk für Jede und Jeden.¿
Aus historischen Gründen wurden zuvor die Landesteile Rheinland und Westfalen immer getrennt behandelt. Nun liegt erstmalig ein Brutvogelatlas für das gesamte Bundesland vor. In doppelseitigen Artkapiteln wird die aktuelle Verbreitung dargestellt und ein Vergleich mit Kartierungen aus den 1990er Jahren gezogen. Texte zu Verbreitung, Vorkommen, Lebensraumnutzung, Bestandsentwicklung, Gefährdung und Schutzmaßnahmen geben zusammen mit Diagrammen zur Bestandsentwicklung einen umfassenden Überblick. Andere Kapitel stellen Nordrhein-Westfalen vor, erläutern die Methodik und geben einen aktuellen Überblick über Vogelwelt und Vogelschutzaktivitäten in NRW. Das Buch ist reich bebildert, jede Vogelart wird mit einem Farbfoto vorgestellt.
Das Buch ¿Die Brutvögel Nordrhein-Westfalens¿ wurde hauptsächlich bearbeitet von Christoph Grüneberg, Stefan R. Sudmann sowie Dr. Joachim Weiss, Michael Jöbges, Heinrich König, Volker Laske, Michael Schmitz und Dr. Andreas Skibbe. Es enthält zahlreiche Beiträge von ehrenamtlich arbeitenden Vogelkundlern.
Herausgegeben wird das Buch von der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft e.V. und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW. Gefördert vom NRW Umweltministerium, von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege sowie dem LWL-Museum für Naturkunde in Münster.
Buchangaben:
Grüneberg, C., S. R. Sudmann sowie J. Weiss, M. Jöbges, K. König, V. Laske, M. Schmitz & A. Skibbe 2012: Die Brutvögel Nordrhein-Westfalens, NWO & LANUV (Hrsg.), LWL-Museum für Naturkunde, Münster. Hardcover, Format 21 x 29,7 cm, 480 S. ISBN 978-3-940726-24-7. Preis: EUR 24,90 + Versandkosten
Das Buch ist zu beziehen beim:
LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Str. 285 ¿ 48161 Münster, Tel: 0251/591-6050 ¿ Fax: 0251/591-6098, E-Mail: servicebuero.naturkundemuseum@lwl.org
Achtung Redaktionen: Die Tagung findet am Freitag, 13. September 2013, ab 17 Uhr im LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Str. 285, Münster statt.
Im Anhang dieser Pressemitteilung finden Sie das Programm (PDF-Dokument).
Haben Sie Probleme das PDF-Dokument zu lesen? Dann wenden Sie sich bitte unter presse@lwl.org an die LWL-Pressestelle. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066 und Dr. Joachim Weiss, Vorsitzender der NWO, Telefon: 0170-2066927.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000
Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen,
20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für
Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten-
und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit
wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen
Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die
Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein
Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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