27.08.13 | Kultur Führungen und viele spannende Informationen am 8. September.
Bumannsburg ist bedroht: Tag des offenen Denkmals klärt auf
Die Archäologen haben sich über die Jahrzehnte viel mit der Bumannsburg beschäftigt. Auf diesem Bild ist eine Ausgrabung aus dem Jahr 1978 dokumentiert.
Foto: LWL/Arend
Mit dem BMX-Rad zügig durch die hügelige Landschaft zu rauschen macht Spaß. Erst recht, wenn Erdwälle famose Rampen für gewagte Sprünge bieten. Die letzten sichtbaren Spuren der ¿Bumannsburg¿ leiden allerdings unter diesem Bewegungsdrang: Die Wälle sind hierdurch und durch mutwillige Zerstörungen bereits stark in Mitleidenschaft gezogen. ¿Wir wollen den Tag des offenen Denkmals nutzen, um darauf aufmerksam zu machen, wie sensibel solche Anlagen sind, welche Bedeutung sie für uns haben ¿ und dass Gedankenlosigkeit dazu führen kann, dass wertvolle Zeugnisse der Vergangenheit für immer verloren gehen¿, erläutert Dr. Michael Baales, Leiter der Olper Nebenstelle der LWL-Archäologie für Westfalen. Das Thema dieses Tages des offenen Denkmals ¿ ¿Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale!¿ ¿ trifft deshalb auf die ¿Bumannsburg¿ besonders zu.
Immerhin drei Meter hoch ist der letzte Erdwall, der auf der Ostseite noch erhalten ist. Er zeugt von einer ehemals stolzen Wallburganlage: ca. fünf Hektar Fläche nahm die Bumannsburg ein, die aus einem zweiteiligen Ringwall und einem ungefähr rechteckigen Kernwerk bestand. Die Forschung hat sich schon früh und immer wieder für diese Ruinen interessiert, die zu den ältesten historischen Spuren in Bergkamen gehören. Erst aktuell beschäftigt sich Julia Menne ausführlich mit der Anlage und zeichnet ihre Strukturen, ihre mögliche Funktion und die interessante Forschungsgeschichte detailliert nach. Im Frühjahr werden ihre Erkenntnisse im Rahmen der Reihe ¿Frühe Burgen in Westfalen¿, herausgegeben von der Altertumskommission für Westfalen des LWL, als Broschüre erscheinen. Die Autorin ist neben drei LWL-Archäologen vor Ort und wird für alle neugierigen Fragen Antworten bereit halten.
Die Archäologen bieten am Sonntag, 8. September, von 10.30 bis 15 Uhr Führungen vor Ort an, die sich nach dem Andrang der Besucher richten. Parkmöglichkeiten stehen auf dem Parkplatz des benachbarten Kaufland zur Verfügung. Die Bumannsburg befindet sich am Ostenhellweg, gegenüber der Straße Am Römerlager.
Termin:
Tag des offenen Denkmals an der ¿Bumannsburg¿ in Bergkamen-Rünthe,
Sonntag, 8. September, 10.30 bis 15 Uhr Führungen mit den Archäologen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe.
Aus den 1930er-Jahren stammt dieses Modell der Bumannsburg. Die Besucher können am Tag des offenen Denkmals am 8. September mit eigenen Augen den sichtbaren Spuren der Anlage nachforschen.
Foto: LWL/Menne
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Katja Burgemeister, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-8921.
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Zu allen Pressemitteilungen des LWL Zu allen Pressemitteilungen dieser LWL-Einrichtung