Detmold (lwl). Bei einem Blick in die Scheune Siemensmeyer im LWL-Freilichtmuseum Detmold offenbarte sich den Museumsgästen vergangene Woche ein ungewöhnlicher Anblick. In die Arbeit vertiefte Kinder der Weerth-Schule schmirgelten, bohrten und pinselten, was die Werkzeuge hergaben. Im Rahmen einer Kooperation des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit der Grundschule stellten zwölf Schüler verschiedene Spiele aus Holz her.

Unter der fachkundigen Anleitung von Gebäuderestaurator Timm Miersch lernten die Kinder den Umgang mit unterschiedlichen Werkzeugen. Mit großer Begeisterung baute sich jedes Kind eine eigene Wassermühle, die sogleich voller Stolz im Bach des Museums ausprobiert wurde. Wer gerade kein Werkzeug zur Hand hatte, bemalte Holzstäbe für ein Riesenmikado. Besonders aufregend gestaltete sich der Bau von großen Dominosteinen, deren Löcher zunächst mit einem Bohrer vorgebort und anschließend bei einem Besuch in der Schmiede mit heißen Eisen eingebrannt werden mussten.

Schritt für Schritt erstellten die Schüler im Laufe der Woche eine ansehnliche Spielesammlung, an der künftig noch viele weitere Kinder ihre Freude haben werden. ¿Es ist geplant, diese im Rahmen von museumspädagogischen Programmen auf der Aktionsfläche ¿Spielen am Dorfrand` einzusetzen¿, erklärt Anna Stein, wissenschaftliche Volontärin des Museums im Bereich Kulturvermittlung, die die Projektwoche geplant hat. Auf dieser Aktionsfläche, einem Projekt der ¿Freunde des LWL-Freilichtmuseums Detmold¿, haben Kinder die Möglichkeit zu spielen wie ihre Altersgenossen vor 100 Jahren. Im vergangenen Jahr hatte eine Feriengruppe der Weerth-Schule dort bereits einen Barfußpfad installiert.

Die zweite denkbare Einsatzmöglichkeit für die Spiele ist bei dem geplanten Programm ¿Wohnen und Lernen im Museum¿, bei dem Schulklassen mehrere Tage im Museum verbringen. Übernachtungsmöglichkeiten sind im Haus Remberg im Sauerländer Dorf des LWL-Freilichtmuseums Detmold geplant, das sich derzeit noch im Aufbau befindet.

An den vier Projekttagen durfte neben dem Herstellen von Spielzeug auch das Spielen selbst natürlich nicht zu kurz kommen. Beim Sackhüpfen und Reifentreiben erfuhren die Schüler der Weerth-Schule, mit welch einfachen Mitteln sich ihre Urgroßeltern als Kinder die Zeit vertrieben und hatten dabei sichtlich Spaß.