Petershagen (lwl). Wie sahen die Lebens- und Arbeitsumstände der Glasmacher im 19. Jahrhundert aus? Wie gestaltete sich das Leben der Kinder und Familien im Fabrikdorf? Am Sonntag, 8. September, öffnet das LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim zum Tag des offenen Denkmals unter dem Motto ¿Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale. Der Eintritt ist an diesem Tag frei. Führungen um 11 und 15 Uhr thematisieren den beschwerlichen Alltag der Glasmacher. Dabei geht es auch um Kinderarbeit und Gesundheitsgefahren, die auch in der Glashütte Gernheim zur Normalität gehörten.

Seit 1996 gehört die historische Produktionsstätte zum Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Die Dauerausstellung in der ehemaligen Korbflechterei bietet zahlreiche Zeugnisse der frühindustriellen Glasproduktion. Im Glasturm loderte damals wie heute das Feuer im Ofen. Die Glasmacher geben in der Schauproduktion Einblick in ihr traditionelles Handwerk. Sowohl das Herrenhaus der Fabrikantenfamilie als auch die einfachen Unterkünfte der Glasmacher sind für die Besucher zugänglich. Bei einem Besuch im historischen Schulraum wird vor allem den jungen Museumsbesuchern der Unterschied zu ihrer heutigen Lebenswelt deutlich.

Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die kostenlose Sonntagsführung beginnt um 11 Uhr (nur Eintrittsgeld).
Informationen unter Tel: 05707 93110.