Einblicke in die Chronik des LWL
Mehr als 130 Jahre Dienstleister für die Menschen in Westfalen-Lippe
Erfahren Sie hier mehr über die Geschehnisse und zeitlichen Eckdaten aus LWL seit der Gründung des Provenzialverbandes im Jahr 1886 bis heute.
2020
Bundesteilhabegesetz und Frühförderung
Das neue Bundesteilhabegesetz stärkt die Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen. Der LWL bekommt neue Aufgaben wie die Frühförderung von Kindern mit Behinderungen.
Foto: Ziel der Frühförderung ist es, dass Kinder mit einer (drohenden) Behinderung möglichst früh Nachteile ausgleichen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können (LWL/Haslauer).
2018
Wiedereröffnung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica im Kreis
Minden-Lübbecke ist nach vier Jahren Sanierung wieder zugänglich, samt einem neuen Restaurant und Besucherzentrum.
Foto: Das sanierte Denkmal ehrt den namensgebenden ersten deutschen Kaiser (LWL/Haslauer).
2006
Neue Trägerschaft psychiatrischer Kliniken
Im Maßregelvollzug hat sich die Patientenzahl seit Mitte der 1990er-Jahre verdoppelt. Der LWL übernimmt als Träger eine neue forensisch-psychiatrische Klinik in Dortmund, fünf Jahre später eine weitere in Herne.
Foto: Die LWL-Maßregelvollzugsklinik Herne wurde auf einem ehemaligen Zechengelände im Stadtteil Wanne gebaut (LWL/Wieland).
2001
Straßenbauabteilung
Die Straßenbauabteilung des LWL wird in die Landesbehörde Straßen.NRW umgewandelt und sorgt nun dort für Autobahnen, Bundes- und Landstraßen.
Foto: Die Demonstrationen wie hier 1999 wandten sich gegen die Abschaffung der Landschaftsverbände: Der LWL musste aber den Straßenbau abgeben (LWL).
1979
Eröffnung der LWL-Industriemuseen
Der Strukturwandel, der in den 1960er-Jahren begann, sorgt für ein Zechen- und Schwerindustriesterben in Nordrhein-Westfalen. Um die Geschichte zu bewahren, gründet der LWL das erste Museum für Industriekultur in Deutschland.
Foto: Förderturm der Zeche Zollern (LWL).
1975
Die Psychiatrie-Enquete
Die Psychiatrie-Enquete verbessert auch die Situation für die Menschen in den LWL-Kliniken. Mehr Personal sorgt für eine umfassendere Behandlung, die Zahl der stationären Betten wird in den Folgejahren stark abgebaut.
Foto: Bettensaal in einem alten Klinikgebäude der LWL-Klinik Lengerich um 1975 (LWL/LWL-Medienzentrum für Westfalen).
1974
Änderung der Fürsorgegesetze
Bei ihrer Gründung half die LWL-Hauptfürsorgestelle nur Kriegsbeschädigten auf ihrem Weg zurück ins Arbeitsleben. Seit der Änderung der Fürsorgegesetze setzt sie sich für alle Menschen mit einer Behinderung ein.
Foto: Eine im Zweiten Weltkrieg erblindete Frau mit Kriegsverletzungen in der Umschulung zur Maschinenschreiberin (LWL/LWL-Medienzentrum).
1971
Eröffnung LWL-Freilichtmuseum Detmold
Das Freilichtmuseum Detmold wird eröffnet. Es ist eines der großen volkskundlichen und kulturgeschichtlichen Freilichtmuseen in Europa, das eine historische Kulturlandschaft mit Haus- und Siedlungsformen der Region zeigt.
Foto: Lippischer Meierhof in den 1970er-Jahre (LWL).
1966
Trägerschaft der Sonderschulen
Die Schulpflicht für einen Großteil der Kinder mit Behinderungen wird eingeführt, auch wenn es in Westfalen schon seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Schulen für gehörlose und für blinde Kinder gibt. Der LWL übernimmt die Trägerschaft aller überregionalen Sonderschulen.
Foto: Kinder der Blindenschule in Warstein lernen in den 1950er-Jahren die Brailleschrift (LWL/LWL-Medienzentrum für Westfalen).
1953
Gründung des LWL
Die Landschaftsverbandsordnung tritt in Kraft, der LWL wird gegründet. Er übernimmt Aufgaben wie Soziales, Gesundheitsangelegenheiten und Jugendhilfe, Straßenwesen, landschaftliche Kulturpflege, Landes- und Landschaftspflege sowie Kommunalwirtschaft.
Foto: Das LWL-Landeshaus 1961 (LWL/LWL-Medienzentrum für Westfalen).
1946 –1952
Gründung Nordrhein-Westfalens
Nach Kriegsende werden die Provinzen des Landes Preußen aufgelöst und das Bundesland Nordrhein-Westfalen gegründet. Landeshauptmann (früher für LWL-Direktor) Dr. Bernhard Salzmann setzt sich für den Erhalt der Selbstverwaltung in Westfalen ein.
Foto: Der erste LWL-Direktor Dr. Bernhard Salzmann (LWL/LWL-Medienzentrum für Westfalen).
1933 –1945
Der Verband im Nationalsozialismus
Die Nationalsozialisten fügen den Verband in ihre Strukturen ein und richten vor allem die Jugendhilfe, Fürsorgeerziehung und psychiatrische Versorgung nach sogenannten rassenhygienischen Grundsätzen aus. Mehr als 3.500 Patientinnen und Patienten der Provinzialheilanstalten werden zwangssterilisiert, fast 6.000 ermordet.
Foto: Im Zeichen der NS-Zeit: Eröffnung des 79. Provinziallandtags im April 1933 im historischen Plenarsaal (LWL/LWL-Medienzentrum für Westfalen).
1918 –1933
Neue Aufgaben in der Weimarer Republik
In der Weimarer Republik bekommt der Verband neue Aufgaben wie die Versorgung der Kriegsverletzten und -hinterbliebenen und mit dem Landesjugendamt die Jugendwohlfahrtspflege.
Foto: Das Bild zeigt das von 1897 bis 1901 erbaute Landeshaus der Provinz Westfalen in Münster vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg (LWL/LWL-Medienzentrum für Westfalen).
1886
Gründung des Provinzialverbandes
Gründung des Provinzialverbandes Westfalen als Kommunalverband, der kulturelle, wirtschaftliche und soziale Aufgaben vom preußischen Staat übernimmt.
Foto: Das Bild zeigt den Provinzialausschuss um 1905 (LWL/LWL-Medienzentrum für Westfalen).
Der Vorgänger des LWL – der Provinzialverband Westfalen – wurde zwar erst im Jahr 1886 gegründet, seine Geschichte begann aber schon einige Jahrzehnte zuvor. Nachdem das Kaiserreich Napoleons 1815 endgültig besiegt worden war, gaben auf dem Wiener Kongress Delegierte aus rund 200 Staaten, Herrschaften und Städten der Landkarte Europas ein völlig neues Aussehen. Die Französische Revolution und ihre Folgen hatten den Kontinent durcheinandergewürfelt, nun erhielt er eine neue Struktur. Preußen war einer der Gewinner, mit einem stark vergrößerten Gebiet. Nach dem Kongress entstanden innerhalb seiner neuen Grenzen zehn Provinzen – darunter Westfalen mit der Hauptstadt Münster. 1823 wurden die Provinziallandtage eingerichtet, die Preußens Gesetze mitschreiben sollten – die lange Geschichte des
LWL hat hier ihren Ausgangspunkt.