01.12.23 | Maßregelvollzug LWL-Therapiezentrums für Forensische Psychiatrie Münsterland: Hörstels Bürgermeister David Ostholthoff zum Vorsitzenden gewählt
Klinikleitung informiert neuen Beirat über die ersten Wochen seit Inbetriebnahme
LWL-Maßregelvollzugsdezernent Tilmann Hollweg (re.) und die Klinikleitung der neuen Forensik gratulierten Hörstels Bürgermeister David Ostholthoff und Altbürgermeister Heinz Hüppe mit Blumen zur Wahl.
Foto: LWL
Hörstel (lwl). Am Mittwoch (29.11.) hat sich der Klinikbeirat des LWL-Therapiezentrums für Forensische Psychiatrie Münsterland in Hörstel (Kreis Steinfurt) konstituiert. Die teils neuen Mitglieder wählten in ihrer ersten Sitzung Hörstels Bürgermeister, David Ostholthoff, zu ihrem Vorsitzenden. Den Altbürgermeister Heinz Hüppe, der neun Jahre lang dem Vorgängergremium - dem sogenannten Planungsbeirat - vorgesessen hatte, ernannte der Beirat zu seinem stellvertretenden Vorsitzenden. Das 24-köpfige Gremium wird die Arbeit der Klinik bis 2025 begleiten.
"Die Arbeit aller LWL-Maßregelvollzugskliniken wird seit Jahren erfolgreich durch die installierten Forensikbeiräte unterstützt. Sie tragen entscheidend zu einer breite Akzeptanz in der Öffentlichkeit bei", sagte LWL-Maßregelvollzugsdezernent Tilmann Hollweg. Er bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement: "Ich freue mich gemeinsam mit der Klinikleitung auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit."
Bürgermeister David Ostholthoff bedankte sich für die Wahl zum Vorsitzenden. Ihm sei es ein wichtiges Anliegen, die "gute und konstruktive Arbeit" des Planungsbeirates im neuen Gremium weiterzuführen. "Wir hatten dort eine transparente Kommunikation und immer einen offen Austausch." Die Hörsteler könnten ihn jederzeit bei Fragen und Sorgen bezüglich der Forensik ansprechen. "Der Beirat ist der richtige Ort, um diese Anliegen mit der Klinikleitung zu thematisieren."
Die ärztliche Leiterin, Dr. Carola Spaniol, Pflegedirektor Stefan Schuchardt sowie der neue kaufmännische Direktor, Matthias Grimm, nutzten die erste Beiratssitzung, um über den reibungslosen Umzug der Patienten von Rheine nach Hörstel zu berichten. "Insgesamt ist dieser Umzug sehr gut und wie geplant verlaufen, und mittlerweile haben sich die Patienten an ihr neues Umfeld gewöhnt. Wir und unsere Mitarbeitenden sind sehr zufrieden mit der neuen Klinik", sagte Spaniol. Grimm und Schuchardt hoben das große Engement der Beschäftigten bei der Vorbereitung und Durchführung des Umzugs hervor und bedankten sich für die Unterstützung der Polizei und der Justiz bei der Verlegung.
Mittlerweile sind nach den rund 90 Patienten aus Rheine auch Patienten aus dem LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt nach Hörstel verlegt worden. "Wir haben aktuell 115 Patienten hier. In den kommenden Wochen werden weitere suchtkranke Patienten aus den LWL-Forensiken in Marsberg und Haldem zu uns verlegt, die aus dem Landgerichtsbezirk Münster kommen und aufgrund des Platzmangels zunächst in anderen Kliniken untergekommen sind", sagte Spaniol.
Auf Nachfrage informierte die Klinikleitung, dass aktuell zwei Patienten in ihrer Therapie soweit fortgeschritten sind, dass sie stundenweise die Einrichtung alleine verlassen dürfen. "Die Ausgänge werden aktuell wie zuvor in Rheine realisiert", sagte Spaniol.
Auch über die künftige Nutzung der Turnhalle wurde diskutiert, die auf Wunsch des einstigen Planungsbeirates mit einem zusätzlichen sicheren Zugang innerhalb der Klinik gebaut wurde, damit auch örtliche Vereine die Halle nutzen können. Anfang des Jahres soll es eine Bedarfsabfrage bei den verschiedenen Sportvereinen der Stadt Hörstel geben, damit im Laufe des Jahres die abendliche Nutzung geplant werden kann.
Als neue Mitglieder im Beirat begrüßte die Klinikleitung neben Ulrich Bux, dem Verteter der Opferorganisation "Weißer Ring", Jörg Jüttner von der Führungsaufsicht und Bewährungshilfe Rheine sowie Folke Theile (CDU, Hörstel) und Stefanie Reeker als neue Vertreterin der direkten Anwohner der Klinik.
Entscheidende Aufgabe der Mitglieder werde weiterhin sein, die Akzeptanz und das Verständnis der Klinik in der Öffentlichkeit zu fördern, hieß es. Die Mitglieder des Beirates könnten sich von der Klinikleitung über Fragen zu Unterbringung, Therapie und Sicherheit unterrichten lassen und die Einrichtung besichtigen. Der Beirat will regulär zweimal im Jahr tagen.
Pressekontakt
Bianca Hannig, LWL-Maßregelvollzug, 0251 591-3476 und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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