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20.12.19 | Maßregelvollzug Arbeiten an Weihnachten

Gesundheits- und Krankenpfleger Christian Roskosch feiert im LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Marsberg

Christian Roskosch ist Gesundheits- und Krankenpfleger in einer der sechs LWL-Maßregelvollzugskliniken.<br>Foto: Privat

Christian Roskosch ist Gesundheits- und Krankenpfleger in einer der sechs LWL-Maßregelvollzugskliniken.
Foto: Privat
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Marsberg (lwl). Von "Feiertagen" kann Christian Roskosch mit Blick auf seinen Dienstplan eigentlich nicht sprechen. Er arbeitet als Gesundheits- und Krankenpfleger im LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie in Marsberg (Hochsauerlandkreis). Vom 24. bis zum 26. Dezember übernimmt er in der Einrichtung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) täglich jeweils eine Sechs-Stunden-Schicht und das ganz freiwillig. "Ich unterstütze damit die Kolleginnen und Kollegen mit Kindern, die natürlich Weihnachten als Familienzeit nutzen möchten", sagt der 26-Jährige.

Sein Arbeitsplatz ist die Aufnahmestation - die erste Station im LWL-Therapiezentrum für neue Patienten, die oft direkt aus einer Justizvollzugsanstalt oder von der Straße in die LWL-Einrichtung für suchtkranke Straftäter überstellt werden. "Die Patienten müssen hier erst einmal ankommen und sind viel mit ihrer eigenen Situation und dem Entzug beschäftigt. Das Weihnachtsfest steht für sie zunächst nicht im Mittelpunkt", so Christian Roskosch. "Dennoch versuchen wir möglichst gemeinsam mit den Patienten ein angenehmes Klima zu schaffen." Dazu gehört nicht nur adventliche Dekoration mit Lichterketten und Weihnachtssternen. Auch das Festessen, das gemeinsam in der Stationsküche zubereitet wird, planen Personal und Patienten zusammen.

"Die Feiertage verlaufen natürlich etwas anders als normale Kliniktage. Zum Beispiel fallen die Therapieeinheiten weg. Dafür bieten wir freiwillige Sportangebote an", erklärt der LWL-Mitarbeiter. Am üblichen Zeitplan wird dennoch festgehalten. Ein strukturierter Tagesablauf gehört zum Behandlungskonzept, genauso wie gemeinschaftliche Aktivitäten. Zum gemeinsamen Mittagessen müssen alle acht Patienten pünktlich erscheinen. Nachmittags gibt es ein gemeinsames Kaffeetrinken und feste Zeiten für das Abendbrot. Am Heiligabend gehört zum Abendprogramm ebenso eine kleine Bescherung: "Die Patienten erhalten neben einem Weih-nachtsteller mit Süßigkeiten auch Geschenke, zum Beispiel Tischtennisschläger, einen neuen Fußball oder ein Spiel", sagt Christian Roskosch.

Trotz aller Anspannung, die die Patienten aus ihrem vorigen Leben mitbringen, seien die Weihnachtstage auch auf der Aufnahmestation etwas Besonderes: "Die andere Stimmung an den Weihnachtstagen macht es möglich, dass man die Patienten auch mal von einer anderen Seite kennenlernt und über andere Themen spricht", sagt der Gesundheits- und Krankenpfleger.

Nach seinem sechsstündigen Dienst in Früh- oder Spätschicht fängt für Christian Roskosch auch sein eigenes Weihnachtsfest an. "Ich kann sehr gut abschalten. Zudem arbeitet meine Partnerin auch im LWL-Therapiezentrum Marsberg und hat deshalb viel Verständnis für meine unregelmäßigen Dienstzeiten."

Hintergrund: LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Marsberg
Das LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Marsberg ist ein Fachkrankenhaus für suchtkranke Straftäter mit derzeit 111 stationären Therapieplätzen. Die Patienten leben in selbstständigen Wohngruppen auf 13 Stationen zusammen. Die Einrichtung ist eine von derzeit sechs Maßregelvollzugskliniken des LWL.

Pressekontakt

Sarah Rütershoff, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-5400, presse@lwl.org

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