04.11.19 | Kultur Verbesserung der Hygiene im Archiv
LWL-Archivamt setzt Sicherheitssauger gegen Staub ein
Mit dem Sicherheitssauger erhofft sich LWL-Restauratorin Friederike Nithack weniger Staub und damit weniger Schädlingsbefall im Archiv.
Foto: LWL
LWL-Restauratorin Friederike Nithack zieht mit dem Saugkopf über den Aktenstapel. Sie befreit sowohl das Archivgut als auch die Verpackungen und Archivregale von Staub. Gerade in älteren Archiven gebe es besonders viel Staub: Gute Lebensbedingungen z.B. für das Papierfischchen, das sich gern hinter Wandregalen oder zwischen den Akten verstecke. "Es ist sehr schwierig, bereits eingeschleppte Tiere zu bekämpfen", sagt Nithack. Beim Papierfischchen zum Beispiel gebe es kein spezifisches Biozid, was eingesetzt werden könne. "Hier helfen meist nur noch Köderdosen mit einem speziellen Silberfischchen-Gel, die wir alle paar Meter aufstellen", so die Restauratorin. Akten-Neuzugänge werden häufig vor ihrer Einlagerung ins Magazin für mindestens zwölf Stunden eingefroren.
Die perfekte Nahrungsgrundlage für die Ansiedlung und Vermehrung von Schimmelpilzen, Bakterien, Milben oder eben Papierfischchen sei Staub. Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, dass die Schädlinge sich durch das Papier fressen, kommt der regelmäßigen Magazinhygiene eine Schlüsselfunktion zu. "In Verbindung mit dem Raumklima ist die Hygiene in Archiven das A und O, um das schriftliche Kulturgut vor dem Befall zu schützen, aber auch um die Gesundheit der Beschäftigten nicht zu gefährden", sagt Nithack. Um den Staub zu reduzieren, nutzt sie einen Sicherheitssauger, der im Gegensatz zum gewöhnlichen Staubsauger einen besonderen Feinstaubfilter besitzt und auch die in der Magazinluft schwebenden Mikropartikel ausfiltert. Bei Bedarf können sich die Stadtarchive und die nichtstaatlichen Archive einen Sauger bei den 18 Kreisarchiven ausleihen, wenn sie nicht schon über einen eigenen Sauger verfügen.
Hintergrund:
Seit mehreren Jahren schon führt die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) zwei bundesweit angelegte Förderprogramme durch, um Originale des schriftlichen Kulturguts zu erhalten. Für Westfalen-Lippe beschafften die KEK und das LWL-Archivamt für Westfalen insgesamt 18 Sicherheitssauger für alle Kreise. Der erste Sicherheitssauger wird offiziell am 5. November um 10 Uhr dem Kreisarchiv Lippe in Detmold übergeben. Näheres zu dem Termin und die genauen Übergabetermine der anderen Archive können beim LWL-Archivamt für Westfalen nachgefragt werden.
Der Sicherheitssauger besitzt einen besonderen Feinstaubfilter, der beim Wechseln des Staubsaugerbeutels keine Staubwolke mehr aufwirbelt.
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Pressekontakt
Sarah Rütershoff, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-5400, presse@lwl.org und Birgit Geller, LWL-Archivamt, Telefon: 0251/591-4010
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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