31.10.19 | Kultur Eine Spionin aus Petershagen
Vortrag von Heiko Suhr über Elisabeth Schragmüller
Dr. Elsbeth Schragmüller auf einer zeitgenössischen Fotografie.
Repro: LWL
Spionage gehört zu den populärsten Themen der historischen Forschung. Die für den Erfolg nachrichtendienstlicher Arbeit entscheidenden mittleren Ebenen zwischen Leitung und den Agenten im Feld werden jedoch nur selten beleuchtet. Zu diesem Personenkreis gehört auch die im Kreis Minden geborene Amtmannstochter Elisabeth Schragmüller (1887-1940). Ihre ohnehin schon bemerkenswerte Biografie (Abitur in Karlsruhe, Studium und Promotion in Freiburg, Sozialarbeit in Berlin) wurde im Ersten Weltkrieg geradezu einzigartig: Sie stieg in der völlig männlich dominierten Welt des militärischen Geheimdienstes durch analytischen Verstand und empathisches Geschick zur Leiterin der für ganz Frankreich zuständigen Sektion der Kriegsnachrichtenstelle Antwerpen auf. Damit saß sie als einzige Frau im Zentrum der deutschen Spionage. Nach dem Kriegsende war sie wissenschaftlich tätig. Sie verstarb nach langer Krankheit völlig verarmt 1940 in München.
Heiko Suhr promovierte 2019 an der Universität Vechta und ist nun Leiter des Stadtarchivs in Wesel. Er verfasste zahlreiche Publikationen zur nordwestdeutschen Regionalgeschichte der NS-Zeit sowie des deutschen militärischen Nachrichtendienstes von 1914 bis 1945.
Zum Thema: Informationsgewinnung durch Spionage gehört wohl zu den populärsten Themen der historischen Forschung. Die für den Erfolg nachrichtendienstlicher Arbeit entscheidenden mittleren Ebenen zwischen Leitung und den Agenten im Feld werden jedoch nur selten beleuchtet. Zu diesem Personenkreis gehört auch die im Kreis Minden geborene Amtmannstochter Elisabeth Schragmüller (1887-1940). Ihre ohnehin schon bemerkenswerte Biografie (Abitur in Karlsruhe, Studium und Promotion in Freiburg, Sozialarbeit in Berlin) wurde im Ersten Weltkrieg geradezu einzigartig. Sie stieg in der völlig männlich dominierten Welt des militärischen Geheimdiensts durch analytischen Verstand und empathisches Geschick zur Leiterin der für ganz Frankreich zuständigen Sektion der Kriegsnachrichtenstelle Antwerpen auf. Damit saß sie als einzige Frau im Zentrum der deutschen Spionage. Schon im Weltkrieg wurde ihre Tätigkeit zum fiktionalen Mythos verklärt, "Mademoiselle Docteur" wurde weltbekannt. Nach dem Kriegsende war sie wissenschaftlich tätig. Sie verstarb nach langer Krankheit völlig verarmt 1940 in München.
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Kirstin Reipke, LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim, Telefon: 05707 9311-18
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Zu allen Pressemitteilungen des LWL Zu allen Pressemitteilungen dieser LWL-Einrichtung