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31.10.19 | Kultur Eine Spionin aus Petershagen

Vortrag von Heiko Suhr über Elisabeth Schragmüller

Dr. Elsbeth Schragmüller auf einer zeitgenössischen Fotografie.<br>Repro: LWL

Dr. Elsbeth Schragmüller auf einer zeitgenössischen Fotografie.
Repro: LWL
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Petershagen (lwl). Eine Spionin aus Petershagen? Elisabeth Schragmüller, in Schlüsselburg geboren, brachte es auf diesem Gebiet zu großer Berühmtheit. Am Freitag (15.11.) um 18 Uhr lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam mit dem Mindener Geschichtsverein zu einem Vortrag von Heiko Suhr ins LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim ein. Der Eintritt ist frei.

Spionage gehört zu den populärsten Themen der historischen Forschung. Die für den Erfolg nachrichtendienstlicher Arbeit entscheidenden mittleren Ebenen zwischen Leitung und den Agenten im Feld werden jedoch nur selten beleuchtet. Zu diesem Personenkreis gehört auch die im Kreis Minden geborene Amtmannstochter Elisabeth Schragmüller (1887-1940). Ihre ohnehin schon bemerkenswerte Biografie (Abitur in Karlsruhe, Studium und Promotion in Freiburg, Sozialarbeit in Berlin) wurde im Ersten Weltkrieg geradezu einzigartig: Sie stieg in der völlig männlich dominierten Welt des militärischen Geheimdienstes durch analytischen Verstand und empathisches Geschick zur Leiterin der für ganz Frankreich zuständigen Sektion der Kriegsnachrichtenstelle Antwerpen auf. Damit saß sie als einzige Frau im Zentrum der deutschen Spionage. Nach dem Kriegsende war sie wissenschaftlich tätig. Sie verstarb nach langer Krankheit völlig verarmt 1940 in München.

Heiko Suhr promovierte 2019 an der Universität Vechta und ist nun Leiter des Stadtarchivs in Wesel. Er verfasste zahlreiche Publikationen zur nordwestdeutschen Regionalgeschichte der NS-Zeit sowie des deutschen militärischen Nachrichtendienstes von 1914 bis 1945.

Zum Thema: Informationsgewinnung durch Spionage gehört wohl zu den populärsten Themen der historischen Forschung. Die für den Erfolg nachrichtendienstlicher Arbeit entscheidenden mittleren Ebenen zwischen Leitung und den Agenten im Feld werden jedoch nur selten beleuchtet. Zu diesem Personenkreis gehört auch die im Kreis Minden geborene Amtmannstochter Elisabeth Schragmüller (1887-1940). Ihre ohnehin schon bemerkenswerte Biografie (Abitur in Karlsruhe, Studium und Promotion in Freiburg, Sozialarbeit in Berlin) wurde im Ersten Weltkrieg geradezu einzigartig. Sie stieg in der völlig männlich dominierten Welt des militärischen Geheimdiensts durch analytischen Verstand und empathisches Geschick zur Leiterin der für ganz Frankreich zuständigen Sektion der Kriegsnachrichtenstelle Antwerpen auf. Damit saß sie als einzige Frau im Zentrum der deutschen Spionage. Schon im Weltkrieg wurde ihre Tätigkeit zum fiktionalen Mythos verklärt, "Mademoiselle Docteur" wurde weltbekannt. Nach dem Kriegsende war sie wissenschaftlich tätig. Sie verstarb nach langer Krankheit völlig verarmt 1940 in München.

Pressekontakt

Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Kirstin Reipke, LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim, Telefon: 05707 9311-18

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