16.09.19 | Kultur LWL-Untersuchung: Immer mehr Menschen leben von eigener Arbeit
Bis zu 17,4 Prozent sind auf öffentliche Leistungen angewiesen
Bevölkerungsanteile, bei denen der Lebensunterhalt im Jahr 2018 jeweils überwiegend aus eigener Erwerbstätigkeit, öffentlichen Leistungen, Renten/Pensionen oder Einkünften von Angehörigen stammte (in Prozent).
Grafik: LWL
Peter Wittkampf hat untersucht, welcher Anteil der Bevölkerung seinen Lebensunterhalt aus Lohn und Gehalt, Renten und Pensionen, Einkünften von Angehörigen oder öffentlichen Leistungen wie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder Grundsicherung bezieht. Wenn gleichzeitig die Erwerbstätigkeit steigt und die gezahlte Sozialhilfe sinkt, gilt das als positive Gesamtentwicklung. Hier schneiden Bottrop und Hagen sowie die Kreise Borken, Steinfurt, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke, der Märkische Kreis und der Hochsauerlandkreis gut ab.
Vor allem die Frauen haben Anteil daran, dass mehr Menschen ihren Lebensunterhalt durch eigene Arbeit verdienen: "Da immer mehr Frauen berufstätig geworden sind und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, stieg auch die Gesamtquote für Männer und Frauen deutlich an", so Wittkampf. Die höchsten Steigerungsraten bei den Frauen gab es in den Kreisen, in denen bisher weniger Frauen ihren Lebensunterhalt selbst verdienten wie im Kreis Olpe (+12,8 Prozentpunkte), Kreis Coesfeld (+11,7 und Höxter (+11,4). Aber auch in Münster ist die Steigerung mit 11 Prozentpunkten hoch. "Ein Grund hierfür ist sicher, dass es in Münster viele Arbeitsplätze in der Verwaltung und im Bereich Dienstleistungen gibt", sagt Wittkampf. "Hier ist der Frauenanteil der Beschäftigten wie auch die Quote der allein lebenden Frauen besonders hoch. Während das im NRW-Durchschnitt 16,4 Prozent der Frauen sind, liegt diese Quote in Münster bei 29,1 Prozent."
Im Kreis Steinfurt leben nur 3,5 Prozent der Einwohner von öffentlichen Leistungen, in Gelsenkirchen sind es mit 17,4 Prozent fast fünfmal so viele. Rund ein Fünftel der Menschen in Westfalen leben von Renten und Pensionen. Auch hier ist die Verteilung sehr unterschiedlich: In Münster leben 15,5 Prozent, in den Kreisen Coesfeld und Borken unter 18 Prozent der Einwohner von Renten und Pensionen, deutlich höhere Werte gibt es im Kreisen Höxter (24,9 Prozent) im Hochsauerlandkreis (24,1 Prozent), in Hagen (23,8 Prozent) und im Kreis Recklinghausen (23,4 Prozent). "Ursache dafür ist, dass in den vergangenen Jahren viele jüngere Menschen in für sie attraktivere Städte und wirtschaftlich prosperierende Kreise abgewandert sind", so Wittkampf.
Hintergrund
Das Internetportal "Westfalen Regional" präsentiert seit Jahren Themen für alle, die nach landeskundlichen Informationen über Westfalen und seine Teilregionen suchen. Unter https://www.westfalen-regional.de hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mittlerweile mehrere hundert Kurzbeiträge zusammengestellt, die den Landesteil aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten.
Anstieg der Erwerbstätigkeit von Frauen: Die Grafik zeigt, um wie viele Prozentpunkte der Anteil der Frauen in der Zeit von 2008 bis 2018 gestiegen ist, die ihren Lebensunterhalt überwiegend durch eigene Arbeit bestreiten.
Grafik: LWL
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Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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