06.09.19 | Kultur LWL präsentiert Wort des Monats
Wer sich verlegen davon macht: schliepstiärtschk
Dieses Wort ist ein richtiger Zungenbrecher.
Grafik: LWL
Das Bild, das sich hinter diesem Wort "schliepstiärtschk" verbirgt, ist der schleifende Schwanz. "Das Tätigkeitswort schliepen bedeutet 'schleifen', Stiärt ist der 'Schwanz'. Also charakterisiert 'schliepstiärtschk' zumeist das kleinlaute Abziehen", erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der LWL-Kommission für Mundart- und Namensforschung. "He trock schliepstiärtschk aff. Wem das nachgesagt wird, der macht sich entweder aus Furcht oder aus Verlegenheit beschämt auf und davon. Wer das öfter macht, wird im westmünsterländischen Platt Schliepstätter genannt." Neben dem bildlichen Ausdruck ist auch die Bauweise des Wortes bemerkenswert: "Im Hochdeutschen gibt es kein entsprechendes Eigenschaftswort, es müsste 'schleifschwänzisch' heißen", so Denkler weiter.
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