24.07.19 | Kultur LWL verleiht Hans-Werner-Henze-Preis an den Komponisten und Improvisationskünstler Robin Hoffmann aus Bielefeld
Der LWL verleiht seinen Hans-Werner-Henze-Preis an Robin Hoffmann.
Foto: privat
"Mit dem Hans-Werner-Henze Preis würdigen wir die vielseitigen Kompositionsansätze von Robin Hoffmann und seine damit verbundene eigenständige Klangsprache", so Juryvorsitzender Löb. "Die Originalität des kompositorischen Schaffens, das teilweise experimentelle Züge trägt, vielfach aber auch neue Wege für traditionelle Instrumente und Besetzungen beschreitet, ist nicht selten von einer Leichtigkeit und einem ironisch-humorvollen Umgang mit Klängen geprägt, die höchst ansprechend sind, ohne beliebig zu werden", heißt es in der Begründung der Jury.
"Mit der Vergabe des Hans-Werner-Henze Preises an Robin Hoffmann ehrt der LWL eine Musikerpersönlichkeit, die sich im Kosmos der musikalischen Avantgarde einen ausgezeichneten Namen gemacht hat und sich würdig der illustren Reihe der Preisträger des vergangen halben Jahrhunderts hinzugesellt", so die Jury weiter.
Der 1970 in Bielefeld geborene Robin Hoffmann lebt und arbeitet heute in Frankfurt am Main. Bis 2001 studierte er Komposition an der Folkwang-Hochschule in Essen. Zuvor absolvierte er eine künstlerische Ausbildung im Hauptfach Gitarre an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Seit 2005 arbeitet Hoffmann dort als Dozent für Musiktheorie/Komposition, von 2013 bis 2016 lehrte er an der Kronberg Academy im Taunus und ist derzeit außerdem am musikwissenschaftlichen Institut der Philipps-Universität Marburg tätig.
Hoffmann tritt als Komponist für diverse Instrumental- und Vokalformationen sowie als Interpret eigener Werke auf mit Bodypercussion, Maultrommeln, als Kunstpfeifer oder Sprecher/Shouter/Lauterzeuger. Außerdem arbeitet er interdisziplinär gemeinsam mit bildenden Künstlern, Literatinnen und Tänzern, betätigt sich im Bereich der experimentellen Improvisation und wirkt als Gitarrist und Arrangeur in diversen Rock- und Noisebands. Verschiedene Genres und Besetzungen prägen Hoffmanns Kompositionen, die von "Waidmanns Ruf und Widerhall", einem Stück für elektroakustische Klänge von Vogelpfeifen und Wildlockern mit Textpassagen aus dem "Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens", bis hin zum Stück "Das geliehene Ohr" für ein Bratschen-Sextett reichen.
Hintergrund:
Der Westfälische Musikpreis, der im Jahr 1959 das erste Mal vergeben wurde, ist seit 2001 nach dem international renommierten westfälischen Komponisten Hans Werner Henze benannt. Der LWL verleiht ihn alle sechs Jahre. Henze selbst erhielt den Musikpreis im Jahr 1995. Die Auszeichnung soll darauf aufmerksam machen, dass hervorragende Komponisten aus Westfalen stammen oder hier wirken. Die Komponisten leisten somit durch ihre Werke einen Beitrag zur aktuellen musikalischen Kultur Westfalens.
Bisherige Preisträger:
1959 Johannes Driessler
1965 Giselher Klebe
1977 Walter Steffens
1983 Rudolf Mors
1989 Michael Denhoff
1995 Hans Werner Henze
2001 Matthias Pintscher
2007 Stefan Heucke
2013 Enno Poppe
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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