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16.07.19 | Kultur Das German Rocket Team und die Mondlandung

Ausstellung "Alles nur geklaut?" erzählt Geschichte vom Wissenstransfer

Blick in die Ausstellungsabteilung "Wissen wollen. Von Profit und Moral" mit Originalteilen von V2-Raketen sowie Modellen von US-Raketen aus den 1950er und 60er Jahren. Auf die Fahnen, die von der Decke herabhängen, laufen Filmsequenzen des Starts von Apollo 11.<br>Foto: LWL / Schütze

Blick in die Ausstellungsabteilung "Wissen wollen. Von Profit und Moral" mit Originalteilen von V2-Raketen sowie Modellen von US-Raketen aus den 1950er und 60er Jahren. Auf die Fahnen, die von der Decke herabhängen, laufen Filmsequenzen des Starts von Apollo 11.
Foto: LWL / Schütze
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Dortmund (lwl). Vor 50 Jahren setzte Neil Armstrong als erster Mensch den Fuß auf den Erd-Trabanten. Auch auf der Zeche Zollern in Dortmund ist die Mondlandung derzeit ein Thema: In der aktuellen Ausstellung "Alles nur geklaut? Die abenteuerlichen Wege des Wissens" sind Filmsequenzen vom Start der Apollo 11 am 16. Juli 1969 zu sehen. Sie gehören ebenso wie verschiedene Modelle von US-Raketen, darunter die Trägerrakete Saturn V, zu einer Installation in der Ausstellungsabteilung "Wissen wollen. Von Profit und Moral".

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) erzählt dort die Geschichte Wernher von Brauns, Schlüsselfigur der deutschen und später der amerikanischen Raketentechnik. Braun war technischer Direktor der Heeresversuchsanstalt Peenemünde, des Hauptstützpunkts für die Vergeltungswaffe V2. Von dieser Waffe sind Originalteile in der Ausstellung zu sehen, darunter die entscheidenden Elemente des neuartigen Antriebs, der später in den Saturnraketen zum Einsatz kam. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von Braun ebenso wie ein großer Teil seines Teams in die USA gebracht - insgesamt 127 Wissenschaftler umfasste das "German Rocket Team". Die Folge war für die USA ein sprunghafter Zugewinn an Wissen über Raketenantriebe als Basis für weitergehende Entwicklungen bis hin zum Mondflug.

"Wernher von Braun stellt aufgrund seiner Biografie gleichsam die Inkarnation des Wissenstransfers dar. In seiner Person manifestiert sich der Traum vom Raketenantrieb, der sowohl für Nazi-Deutschland als auch für die USA einen immensen Reiz ausübte", erklärt Ausstellungsleiterin Anja Hoffmann vom LWL-Industriemuseum.

Alles nur geklaut? Die abenteuerlichen Wege des Wissens
23.3. - 13.10.2019 | LWL-Industriemuseum Zeche Zollern, Dortmund

Die Ausstellung "Alles nur geklaut?" zeigt an Beispielen aus Geschichte und Gegenwart, wie Wissen geschaffen, geteilt und geschützt wird. Sie veranschaulicht damit die Entstehung der modernen Wissens- und Informationsgesellschaft. Auf 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche lernen Besucherinnen Götter, Erfinder, Spioninnen und Whistleblower kennen. 3D-Hologramme erwecken historische Personen zum Leben. Das Spektrum der Exponate reicht vom 4.000 Jahre alten Scheibenrad über eine BH-Minikamera und die Verschlüsselungsmaschine Enigma bis hin zur elektronischen Fußfessel. Abenteuer und Rätselspaß versprechen die sechs Escape-Rooms in der Ausstellung. Auch im Sachverständigenlabor für Original und Nachahmung ist Mitmachen gefragt. Objekte zum Anfassen, Hörstationen und ein barrierefreier Zugang machen die Schau für alle Menschen zum Erlebnis.

Für die USA hatte das Projekt Mondflug in den 1960er Jahren eine enorme Bedeutung. Das Foto zeigt Wernher von Braun (M.) mit Präsident Kennedy am Cape Canaveral, 1963. Im Bild das Modell einer "Saturn IV", Vorgängermodell der Mondrakete.<br>Foto: NASA

Für die USA hatte das Projekt Mondflug in den 1960er Jahren eine enorme Bedeutung. Das Foto zeigt Wernher von Braun (M.) mit Präsident Kennedy am Cape Canaveral, 1963. Im Bild das Modell einer "Saturn IV", Vorgängermodell der Mondrakete.
Foto: NASA

Pressekontakt

Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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