Witten (lwl). Im Maschinenhaus des LWL-Industriemuseums Zeche Nachtigall ruht ein Meisterwerk der Technikgeschichte. Am Sonntag (2.6.) erweckt das Wittener Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die Dampffördermaschine von 1887 zum Leben. Bei der Schauvorführung "Unter Dampf" setzen sich um 14.30 Uhr ihre Treibräder in Gang. Früher arbeitete die über 130 Jahre alte Fördermaschine mit Dampf. Heute wird sie mithilfe eines Elektromotors bewegt.
Maschinen wie diese brachten die Bergleute schneller und sicherer an ihren Arbeitsplatz unter Tage und halfen, viele Tonnen Steinkohle nach über Tage zu befördern. Auch die Pumpen zur Entwässerung der Grube wurden mit ihrer Kraft angetrieben. Deshalb gilt sie als Meisterstück.

Die Fördermaschine hat eine bewegte Vergangenheit. Ursprünglich wurde sie 1887 für eine Baumwollspinnerei im münsterländischen Gronau gebaut. 1911 erfolgte der Umbau für den Einsatz als Abteuf-Fördermaschine auf der Zeche Jacobi in Oberhausen. Von 1921 bis 1973 diente sie am Schacht I auf Prosper Haniel, der letzten hiesigen Steinkohlenzeche. Ende der 1980er-Jahre übernahm das LWL-Industriemuseum dieses Juwel. Nach der detailgetreuen Restaurierung durch die hauseigenen Werkstätten erstrahlt die historische Dampffördermaschine heute wieder in ihrem alten Glanz.

Die Schauvorführung ist im Museumseintritt enthalten (Erwachsene 4 Euro, Kinder und Jugendliche frei). Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.