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17.02.16 | Kultur Vortrag zur Sonderausstellung ¿Leben in der Dunkelheit¿

Ein Meer unter dem Meeresboden?

Prof. Dr. Wolfgang Bach referiert im LWL-Museum für Naturkunde über den Meeresboden.<br>Foto: Bach, privat

Prof. Dr. Wolfgang Bach referiert im LWL-Museum für Naturkunde über den Meeresboden.
Foto: Bach, privat
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Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt Interessierte am Dienstag (23.2.) um 19.30 Uhr in sein Museum für Naturkunde in Münster zu einem Vortrag ein. Der Vortrag gehört zum Rahmenprogramm der Sonderausstellung ¿Leben in der Dunkelheit¿. Prof. Dr. Wolfgang Bach vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften Bremen referiert über das Thema ¿Ein Meer unter dem Meeresboden? Wechselwirkungen zwischen Wasser und Gestein in den Ozeanen¿.

Der Meeresboden ist ein faszinierendes Untersuchungsobjekt für Geowissenschaftler. Da das feste Fundament der Ozeane durch plattentektonische Vorgänge ständig neu gelegt wird, ist der Meeresboden keineswegs ein versiegelter Block, sondern von einem verzweigten Netz an Rissen durchzogen. Dabei kann Meerwasser durch Klüfte und Poren in die steinige Ozeankruste eindringen, die Raum für den sogenannten ¿Ozean unter dem Ozean¿ bieten. Geowissenschaftler schätzen, dass etwa zwanzig Millionen Kubikkilometer Meerwasser permanent im Meeresboden zirkulieren. Bei diesen Vorgängen wird so viel Wasser bewegt wie durch den gesamten sonstigen Wasserkreislauf der Erde. Das zirkulierende Wasser reagiert mit Gesteinen, nimmt Elemente wie Kalzium und Silizium auf und laugt bei erhöhten Temperaturen Eisen, Mangan oder andere Metalle aus der Ozeankruste. Dieser Austausch von Stoffen und Wärme zwischen Meerwasser und Gestein spielt in der Entwicklung der Erde eine wesentliche Rolle, über die aber noch wenig bekannt ist. Sogar Mikroorganismen nutzen Energie aus diesen Vorgängen und bilden die Grundlage einzigartiger Lebensgemeinschaften im felsigen Meeresboden.

Wolfgang Bach studierte Geologie und Mineralogie an der Universität Gießen, wo er 1996 auch seine Promotion abschloss. Von 1996 bis 2005 war er an der Woods Hole Oceanographic Institution in den USA als Wissenschaftler beschäftigt. Seit 2005 ist er Professor für Petrologie an der Universität Bremen und im Zentrum für Marine Umweltwissenschaften mitverantwortlich für die Forschungsbereiche ¿Dynamik des Meeresbodens¿ und ¿Geo-Bio Wechselwirkung an submarinen Quellen¿. Er hat im Zuge zahlreicher meeresgeologischer Expeditionen insgesamt über zwei Jahre auf Forschungsschiffen verbracht.

Karten sind für 6 Euro (3 Euro ermäßigt) im LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Straße 285, 48161 Münster, erhältlich. Weitere Infos unter Telefon: 0251 591 6050 (Servicezeiten: Mo-Fr 8.30-12.30 Uhr, Mo-Do 14-15.30 Uhr).

Die unbekannte Tiefsee steht im Mittelpunkt des Vortrags.<br>Foto: MARUM

Die unbekannte Tiefsee steht im Mittelpunkt des Vortrags.
Foto: MARUM

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066

presse@lwl.org

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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