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03.02.16 | Der LWL Komasaufen und Alkoholvergiftungen: EU-Projekt unter LWL-Leitung will Schädigungen mindern

Experten fordern: Alkohol erst ab 18 Jahren

Brüssel/Münster (lwl). 5.122 Heranwachsende mussten laut aktueller landesweiter Statistik von IT.NRW 2014 in NRW wegen akuter Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Das sind zwar 2,8 Prozent weniger als im Jahr davor, aber immer noch ganz schön viele. Zu viele? Und überhaupt: Wie viel Alkohol schadet jungen Menschen? Sollten sie gar ganz auf den Konsum alkoholischer Getränke verzichten? Die Meinungen darüber gehen in den EU-Mitgliedsstaaten auseinander. Innerhalb des EU-weiten RARHA-Projekts (¿Reducing alcohol-related harm¿) beteiligt sich die Koordinationsstelle Sucht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) deshalb federführend an der Entwicklung einheitlicher und europaweit abgestimmter Empfehlungen zum Alkoholkonsum junger Menschen. Ziel ist es, die alkoholbedingten Schäden in Europa zu reduzieren und risikoarmen Alkoholkonsum zu fördern.

Den größten Handlungsbedarf sehen Expertinnen und Experten in Europa laut einer Befragung bei der Reduzierung episodischer Alkoholexzesse und Rauschtrinken. Auch Alkoholwerbung und ¿marketing sollten demnach deutlich eingeschränkt werden. Um alkoholbedingte Schäden zu verhindern, fordern die Befragten für junge Menschen eine deutliche Einschränkung des Zugangs zu Alkohol: Grundsätzlich sollte der Konsum von Bier, Schnaps und Co. erst ab 18 Jahren erlaubt sein. Wer legal an Alkohol kommt, muss nach Meinung der Befragten zudem besser über dessen kurzfristige Risiken aufgeklärt werden, etwa Verkehrsunfälle, Gewalttätigkeiten oder leichtsinniges Sexualverhalten. Wichtig sei hierbei auch die Kommunikation zwischen Eltern und ihren Kindern, so LWL-Suchtexpertin Doris Sarrazin. Um ihre Vorbildfunktion überhaupt erfüllen zu können, müssten auch diese umfassend über alkoholbedingte Schäden aufgeklärt werden.

Pressekontakt

Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235

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